zehn Prozent, orange auf schwarz

Die Kraft der zehn Prozent © C. Börger

Die Kraft der zehn Prozent ist unser Weihnachtsartikel und damit auch als eine Art Geschenk gedacht. Ein Geschenk für die Welt klingt zu pathetisch, nennen wir es lieber, eine nette kleine Idee. Ein Weg, über den man nachdenken kann, den jeder gehen und interpretieren kann und der positiv formuliert ist. Die Kraft der zehn Prozent ergibt sich nicht aus Moralvorsätzen, Anklagen, dem Aufruf zu radikalen Brüchen oder Protesten, sondern es ist ein Aufruf zu einer geringfügigen, moderaten Veränderung, die niemanden überfordern soll und die in der Summe gewaltige Folgen hat, zumindest haben könnte.

Was können oder sollen wir nicht alles tun, um in einer besseren Welt zu leben: Klamotten kaufen, die ökologisch einwandfrei sind und nicht ungewollt Kinder- oder Sklavenarbeit unterstützen, möglichst mit fairen Löhnen. Vegan leben, wegen der miserablen Bedingungen in den Schlachthöfen, für Tiere und für die dortigen Arbeiter. Keinen großen CO2 Fußabdruck hinterlassen. Die Lebensversicherung frei von Fonds halten, die mit Waffenfirmen gespickt sind. Natürlich auch umfassend fair und nett sein, sozialkompetent, die Kinder perfekt fördern, nur bitte auch nicht überfordern, Kind muss Kind sein dürfen, bei allem über Nachhaltigkeit nachdenken, kommunikativ und integrativ sein, stets zu Diensten.

Politisch nicht zu desinteressiert werden, aber bitte auch kein Extremist, die Demokratie steht auf dem Spiel, die Renten der nächsten Generation erwirtschaften, neben der dreigleisigen Vorsorge für die eigene. Biolebensmittel kaufen, aber nur die, mit den vertrauenswürdigen Siegeln, das Weltklima retten, sich nicht abhören lassen („Yes, we scan“) und um die lange Liste der Missstände und nicht perfekten Dinge auf einen Nenner zu bringen … eben, nur noch kurz die Welt retten. Dabei ist schon der Wald der Gütesiegel für T-Shirts für einen intelligenten Menschen hart an der Grenze zur Überforderung.

Und doch: Jeder kann etwas tun!

Die verbindende Kraft der zehn Prozent

Jeder hat so seine Idee, welches die Ecken sind, an denen es wirklich hakt. Fast alle dieser Ideen sind gut und richtig. Einige sind etwas frustriert, weil bereits der Nachbar meint, etwas anderes sei wichtiger. Dann geht oft der Streit los, über das, was wirklich wichtig ist. Manche sind der Meinung, man dürfe keine halben Sachen machen, es müsse ein radikaler Wandel her. Aber viele fühlen sich genau von diesem, manchmal moralinsauren und intoleranten, Fundamentalismus abgestoßen, wenn Heilsverkünder einem sagen wollen, wie man leben sollte. „Sei anders, denn so bist du falsch!“ Womm, wie ein Tritt in den Magen.

Die Kraft der zehn Prozent setzt auf die Intelligenz seiner Mitspieler und vertraut ihrer Kreativität und Eigenregie. Man weiß schon, wo der Schuh drückt, vielleicht sieht man nicht alles, aber doch viel oder etwas. Manche resignieren, weil sie denken, dass es einfach zu viele Probleme gibt, fühlen sich überfordert, manche lassen sich nicht gerne was sagen. Was man tut, muss nicht weltbewegend oder hochpolitisch sein, vielleicht will man sich einfach mal mit jemandem aussprechen. Damit entlastet man andere und sich selbst. Eine echte Win-Win Geschichte. Manchmal reicht es schon, der genervten Kassiererin ein Lächeln zu schenken, statt sie anzupampen. Das ist gut.

Vielleicht würde mancher schon gerne, aber es fehlt an Geld. Dann kann man klein anfangen oder sich vernetzen oder woanders beginnen, ihr seht bestimmt einen Ausweg. Geld ist keine notwendige Voraussetzung. Vielleicht ist der Bioladen zu teuer, gut, dann kauft zehn Prozent weniger Schlechtes und davon dann bei den, aus eurer Sicht, Richtigen. Macht was ihr wollt, mit dem Geld, vielleicht auch nur mal wieder einen schönen Abend zu zweit oder allein. Macht mal was anders, das macht kreativ und glücklich, nur ein wenig, das lässt Anschlusss finden an das Feld, die Kraft der zehn Prozent. Ihr seid dann mehr Individuum, weil ihr in Eigenregie handelt und gleichzeitig gehört ihr zu den Vielen, die vielleicht mitmachen, wer weiß, womöglich seit ihr die Pioniere der ersten Stunde. Wieder Win-Win.

Beim nächsten Mal gibt es noch ein paar Details, aber die Idee ist einfach genug, um direkt anzufangen, Fehler kann man keine machen, da müsste man sich schon sehr für anstrengen.

Schreibt mal ein paar Zeilen, was ihr davon haltet und wenn ihr es gut findet, gebt den Artikel weiter oder erzählt einfach davon. Locker und ungezwungen, die Kraft der zehn Prozent nutzend. Danke!