DARVO steht für eine Täter-Opfer-Umkehr, die auch oft in toxischen Beziehungen stattfindet. Sie wird instinktiv von vielen narzisstischen oder emotional manipulativen Menschen genutzt – ein psychologisches Machtinstrument, das Betroffene verwirrt, einschüchtert und kontrolliert. Wer diese Strategie nicht bemerkt, läuft Gefahr, in ein Netz aus Schuld, Scham und Selbstzweifeln zu geraten.

DARVO: Subtile Manipulationsstrategie

DARVO ist ein Akronym. Es steht für:

  • Deny (Leugnen)
  • Attack (Angreifen)
  • Reverse Victim and Offender (Opfer- und Täterrolle umkehren)

Diese Manipulationstaktik wird insbesondere und regulär von Menschen mit narzisstischen oder antisozialen Persönlichkeitsmerkmalen genutzt – bewusst oder unbewusst/automatisiert. Typisch für dieses Verhaltensmuster ist, dass die Täter/Täterinnen jede Verantwortung für ihr Verhalten ablehnen, die Opfer angreifen und sich selbst als das eigentliche Opfer hinstellen.

Der Begriff wurde von der Psychologin Jennifer J. Freyd geprägt. Ursprünglich wurde von ihr die DARVO-Dynamik im Zusammenhang mit sexueller Gewalt beobachtet und beschrieben. Jedoch lässt sie sich ebenso auf häusliche Gewalt, emotionale Erpressung und andere Formen seelischer und physischer Misshandlungen übertragen.

Inwiefern setzen wir alle DARVO ein?

Bei DARVO kommen den meisten Menschen sofort Narzissten/Narzisstinnen, toxische Beziehungen oder gewalttätige Ex-Partner/Ex-Partnerinnen in den Sinn. Doch die unbequeme Wahrheit ist: Wir alle laufen Gefahr, in bestimmten Momenten Elemente von DARVO zu nutzen. Beispielsweise wenn wir uns in einer emotional aufgeladenen Situation in die Ecke gedrängt fühlen – und uns verteidigen wollen. Dann kann es schnell passieren, dass wir etwas leugnen, unser Gegenüber angreifen oder uns selbst in der Opferrolle sehen. Im Prinzip verwenden wir schon Anleihen dieser „Strategie“, sobald wir tatsächlich einen Fehler gemacht haben und dennoch in einem Streit sagen: „Jetzt hör doch auf, mich ständig anzugreifen! Ich bin doch die ganze Zeit nur bemüht, es dir recht zu machen, und du machst hier ein Drama!“

Zeichnung eines Frauengesichts mit Bleistift

Die DARVO-Taktik hinterlässt gebrochene Opfer und verdrehte Wahrheiten. © Tim Lenz under cc

Wir verwenden Verallgemeinerungen wie „immer“ und „ständig“ und übersteigern mit Worten das Verhalten unseres Gegenübers („Drama“). Natürlich kann es tatsächlich so sein, dass wir in einem Streit angegriffen und ungerecht behandelt werden – und dass das häufiger geschieht. Nicht jede Verteidigungsreaktion ist automatisch DARVO. Der Unterschied liegt darin, ob wir bereit sind, Verantwortung für unseren Anteil zu übernehmen. Sind wir dazu fähig, in den offenen Austausch zu gehen, oder versuchen wir, die Realität zu verdrehen und unser Gegenüber gezielt zu manipulieren?

Ab wann ist es DARVO?

Reaktionen, bei denen wir eine Schuldumkehr betreiben, entstehen im Allgemeinen aus Scham, der Angst, verletzt und abgelehnt zu werden, sowie aus dem Wunsch, unser Selbstbild zu schützen. Wir neigen zu solchen Reaktionen aus einer Spontanität heraus, ein instinktiver Selbstwertschutz, schnell und impulsiv, nicht strategisch geplant. Genau hier liegt der Unterschied: Zu einer gezielten Manipulation wird DARVO, wenn die Taktik bewusst und systematisch eingesetzt wird. Zwar kann sie auch ein instinktiver Verteidigungsmechanismus sein, der bei emotionaler Bedrohung greift – aber was geschieht, wenn die Situation emotional abgekühlt ist? Kann man dann in die Selbstreflexion und Relativierung gehen, Schuld eingestehen? Oder bleibt man bei seiner Auffassung, um die „Macht“ zu behalten, jegliche Verantwortung abzuwehren oder die andere Person zu destabilisieren und seine Frustration „abzutreten“?

Ein Kennzeichen von gesunden Beziehungen ist es, nach einem Streit die eigenen Fehler und Anteile zu reflektieren. Wir übernehmen Verantwortung dafür, zeigen Veränderungswillen und tatsächliche Veränderungsansätze. Menschen mit einem stark narzisstischen oder manipulativen Denk- und Verhaltensmuster tun dies nicht. Stattdessen wiederholen sie DARVO immer wieder, ohne Ansätze auf eine wirkliche Einsicht und Verbesserung. Vergiss nicht: Entschuldigungen sind nur dann etwas wert, wenn ihnen auch eine tatsächliche Änderungsbereitschaft folgt.

DARVO: Ein Beispiel aus dem Beziehungsalltag

Um DARVO besser zu verstehen, hilft dir vielleicht eine Veranschaulichung aus dem Beziehungsalltag, wie er typisch für eine toxische Beziehung sein kann.

Lisa ist mit Jan seit einigen Jahren zusammen. Im Sinne des klassischen Love Bombings zeigte sich Jan anfangs charmant, liebevoll und aufmerksam. Mit der Zeit begann er allerdings, Lisa zu kontrollieren, zu beleidigen und abzuwerten. Bei einem Streit schrie er herum und warf ihr Handy an die Wand. Er beschimpfte sie. Lisa spricht ihn am nächsten Tag ruhig darauf an.

  • Lisa: „Ich war wirklich verletzt gestern. Du hast mich angeschrien und mein Handy kaputt gemacht.“
  • Jan: „Jetzt übertreibe bitte nicht! Immer musst du so übertreiben und mich als schlimm hinstellen. Ich habe das Handy zwar geworfen, aber nur, weil du mich so provoziert hast. Außerdem war es überhaupt kein starker Wurf. Wer weiß, ob dein Handy nicht schon vorher angeknackst war.“
  • 
Lisa: „Ich wollte doch nur noch einmal mit dir darüber reden. Ich fand deine Reaktion viel zu heftig.“
  • 
Jan: „Na, dann kannst du doch gehen?! Hau doch ab! Du machst doch ständig Stress! Ich versuche einfach nur ruhig zu leben. Ich hab dir schon hundertmal gesagt: Ich kann dein Scheiß-Genörgel nicht mehr hören. Du bist eigentlich diejenige, die immer provoziert und reizt, bis der andere ausrastet. Du stichelst die ganze Zeit.“
  • 
Lisa: „Aber ich habe dir doch nur gesagt, wie ich mich gefühlt habe gestern.“
  • 
Jan: „Ja, ja, du Arme! Immer bist du das Opfer. Und ich bin der Böse. Dann mach doch Schluss!“

DARVO führt zu Gaslighting

In diesem Gespräch, das eigentlich der Klärung dienen sollte, zeigt sich die DARVO-Technik:

  • Leugnen: Jan streitet ab, überreagiert zu haben („Jetzt übertreibe bitte nicht!“).
  • Angreifen: Er dreht die Situation um, macht seiner Freundin Vorwürfe. Er nutzt Wörter wie „provozieren“, „sticheln“, „nörgeln“.
  • Opferrolle beanspruchen: Immer wieder stellt er sich selbst als Opfer hin („Du machst doch ständig Stress! Ich versuche einfach nur ruhig zu leben!“).

Ganz abgesehen davon, dass bereits die Situation am Vortag für die Ausübung von Gewalt steht und im Grunde nicht zu akzeptieren ist beziehungsweise einen Schlussstrich erfordern würde, setzt Jan am nächsten Tag noch einen drauf. Er fühlt sich erneut angegriffen, anstatt sein Verhalten zu reflektieren und sich zu entschuldigen. Lisa ist eine Person, die defensiv agiert und zum Unterordnen neigt. Sie zieht aus dem erfolgten Grenzübertritt keine Grenzen, sondern versucht stattdessen wieder eine Annäherung zu Jan. Ihr Beziehungsmuster scheint von emotionaler Abhängigkeit geprägt zu sein. Durch Jans Verhalten am darauffolgenden Tag und der Vehemenz, mit der er sein Verhalten klein redet und Lisa anprangert, ist sie noch mehr verunsichert in ihrer Wahrnehmung.

Gaslighting untergräbt Selbstwert

Justitia vor Hausfassade als Statue

DARVO-Taktik: Auch in Sorgerechtsstreitigkeiten vor Familiengerichten stellen sich Täter oft als Opfer dar, um sich einen Vorteil zu verschaffen. © Markus Daams under cc

So ergeht es vielen Opfern von DARVO. Die perfide Manipulation steht für Gaslighting. Betroffene beginnen, ihre Wahrnehmung und Einschätzung der Situation anzuzweifeln und sich selbst zu hinterfragen: „Habe ich Jan nicht vielleicht doch provoziert? Und jetzt fange ich schon wieder Streit an, weil ich das Gespräch von gestern wieder aufgreife.“

Wer eine Zeit lang diesen perfiden Manipulationen ausgesetzt ist, der fühlt sich wie in einem Nebel. Er weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Der Selbstwert wird weiter untergraben und ist am Ende so gut wie nicht mehr vorhanden. Ähnlich verhält es sich mit dem Vertrauen in sich selbst, in die eigenen Ansichten, Wahrnehmungen, Denk- und Verhaltensweisen sowie Gefühle und Intutionen. Am Ende fühlen sich die Betroffenen regelrecht dissoziiert. Sie nehmen sich nicht mehr als souveräne Person wahr. In der Regel haben die Betroffenen von Gaslighting bereits in der Kindheit ungesunde Bindungsmuster und Wahrnehmungsverzerrung, Herabsetzung und Schuldumkehr erfahren. Diese frühen Erfahrungen machen sie oft anfälliger dafür, toxische Dynamiken zu tolerieren und die Schuld immer wieder bei sich selbst zu suchen. Umso wichtiger ist es, alte Muster zu erkennen, sich eventuell professionelle Unterstützung zu holen und Schritt für Schritt das Vertrauen in die eigenen Denkmuster sowie ein gesundes Selbstwertgefühl zurückzugewinnen.

Warum ist DARVO so gefährlich?

Aus psychologischer Sicht ist DARVO deshalb so effektiv, weil es auf drei Ebenen gleichzeitig wirkt:

  • Kognitive Ebene: Die Opfer von dieser Manipulationsstrategie beginnen, an ihrer Wahrnehmung sowie an ihren Denk- und Verhaltensmustern zu zweifeln. Ihr Selbstwert und ihre Souveränität als Person werden permanent angegriffen und infrage gestellt.
  • Emotionale Ebene: Durch die Anschuldigungen und die Schuldumkehr werden Schuld- und Schamgefühle erzeugt. Meistens neigen Betroffene sowieso schon aus ihrer Kindheit heraus dazu, sich selbst die Verantwortung für Konflikte oder das Leid anderer zuzuschreiben. Diese tief verankerte Tendenz, immer „schuld“ zu sein, wird durch die Manipulation noch verstärkt und hindert die Betroffenen daran, klare Grenzen zu setzen oder sich zu wehren.
  • Soziale Ebene: Als wäre die Manipulation in der Dyade nicht schon schlimm genug, kommt es zudem zu einer Manipulation von Außenstehenden. Seitens des Täters/der Täterin wird suggeriert, die Opfer seien instabil oder übertrieben emotional.

Besonders problematisch ist DARVO, wenn es systematisch eingesetzt wird – beispielsweise in Fällen von häuslicher Gewalt, Stalking oder im Sorgerechtsstreit.

DARVO im Sorgerechtsstreit: Die doppelte Falle

Die Auswirkungen von DARVO sind zum Beispiel eklatant im Bereich des Familienrechts. Manipulative Ex-Partner/Ex-Partnerinnen nutzen die Strategie, mit der Absicht, sich im besten Licht erscheinen zu lassen und den anderen Elternteil zu diskreditieren.

Typische Sätze vor Gericht sind dann beispielsweise:

  • „Ich muss mein Kind schützen, der andere Elternteil ist emotional instabil und psychisch nicht belastbar.“ Oder: „Ich habe alles getan, aber die Mutter (oder der Vater) manipuliert das Kind gegen mich und ist gefährlich.“
  • „Die ganze Gewaltgeschichte ist erfunden. Weil sie weiß, dass das vor Gericht funktioniert. Wie soll ein Mann sich verteidigen, wenn er der Gewalt beschuldigt wird? Und das weiß sie und setzt es gezielt ein. Ich bin hier das eigentliche Opfer!“

Natürlich kann es auch eine falsche Gewaltbeschuldigung geben, doch darum geht es an dieser Stelle nicht. In Kombination mit Gaslighting, unwahren Anschuldigungen und der Inszenierung als „perfekter Vater“ bzw. „aufopfernde Mutter“ kann DARVO einen erheblichen Einfluss auf den Ausgang des Verfahrens nehmen. Selbst für geübte Fachpersonen aus Institutionen wie Jugendämtern oder dem Familiengericht ist DARVO als Manipulationsstrategie nicht immer zu erkennen. Zum Beispiel ist die manipulierende Person eloquent und bleibt ruhig. Die betroffene Person ist nach den jahrelangen perfiden Manipulationen in der Beziehung sowieso schon emotional aufgelöst und angreifbar. Schnell kann der Eindruck entstehen, als habe der manipulierende Part recht. Deshalb ist es wichtig, dass Fachkräfte speziell für diese Dynamiken sensibilisiert werden und auch emotionale Reaktionen der Betroffenen richtig einordnen können. Nur wenn Institutionen erkennen, wie subtil und überzeugend DARVO wirkt, können sie verhindern, dass Täter/Täterinnen die Deutungshoheit übernehmen und das eigentliche Opfer weiter entrechtet wird.

Wie erkennt man DARVO?

Mann als Schatten unter einer dunklen Brücke

Die DARVO-Taktik ist erstmals in Zusammenhang mit sexueller Gewalt beschrieben worden. © Marco Nürnberger under cc

Es gibt ein paar typische Merkmale, an denen man anhand der DARVO-Strategie die tatsächliche Persönlichkeit der ausübenden Person erkennen kann.

  • Der Täter/die Täterin übernimmt niemals Verantwortung für sein/ihr Verhalten oder maximal mit Einschränkung. Mögliche Zugeständnisse werden schon im Nachsatz entkräftet und die eigentliche Schuld den anderen gegeben.
  • Unter emotionalem Druck werden oft Sätze gesagt wie: „Du übertreibst total“, „Du bist doch komplett hysterisch“, „Du drehst dir wieder alles so hin, wie du es brauchst“, „Du bist an allem schuld“, „Du bist doch diejenige, die hier immer Stress macht“, oder auch: „Du siehst Gespenster, das ist alles nur in deinem Kopf.“ Die perfekt inszenierte Fassade fällt. Die typischen Phrasen sind herabwürdigend, abwertend – selbst wenn sie eventuell noch eloquent verkleidet sind.
  • Immerfort findet eine Rollenumkehr statt. Der Täter/die Täterin ist der/die Gute und könne kein Wässerchen trüben. Ständig wird das Opfer zum Täter/der Täterin gemacht. Das kann direkt erfolgen oder eben subtil verkleidet und versteckt hinter vermeintlichen Zugeständnissen.
  • Jedwede Konfrontation führt zu Gegenangriffen. Die Person fährt sofort ihre verbalen Schwerter aus und geht in den Verteidigungsmodus. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass auch die Betroffenen von DARVO emotional so ausgezehrt sind, dass sie ebenfalls emotional schnell hochfahren.
  • Außenstehende bekommen oft eine komplett andere Geschichte erzählt. Hier muss man innerhalb der Geschichten schauen, inwieweit diese stimmig sind, Widersprüche auftauchen, Details nicht wiedergegeben werden können und ob die gleichen, allgemeinen Sätze und Beispiele immer wiederholt werden.

Um DARVO bestmöglich zu begegnen, kannst du sozusagen „den Spieß umdrehen“. Du bist nicht länger ein Spielball der subtilen Manipulation, sondern die Mauer, an der die Bälle abprallen. Wie das geht, erfährst du jetzt.

Wie kann man sich schützen?

Wenn du selbst von DARVO betroffen bist, ist die Erkenntnis schon der erste Schritt, um dich zu schützen. Je mehr du dich abgrenzt, auf Abstand gehst und für dich einstehst, desto ruhiger kannst du in einem solchen Dialog bleiben. Hier gilt ein Stück weit auch: Fake it till you make it. Auch wenn es anfangs schwerfällt, ruhig und souverän zu bleiben, hilft es, diese Haltung bewusst „zu spielen“, bis sie sich irgendwann natürlich anfühlt. Wichtig ist dabei, immer wieder zu üben, klare Grenzen zu setzen, sich nicht auf die Schuldumkehr einzulassen und dich daran zu erinnern, dass deine Wahrnehmung gültig ist.

1. Erkenne das Muster und bleibe unbeteiligt

Wissen ist Macht. Versuche, wie von außen auf das Gespräch zu blicken und auf die DARVO-Muster zu achten. Du wirst sie immer schneller erkennen können mit der Zeit. Ein weiterer Vorteil ist: Durch deine Beobachtung von außen bleibst du emotional mehr auf Distanz und wirst weniger in das Gespräch verstrickt. Du solltest nicht versuchen, deinem Gegenüber die DARVO-Technik aufzuzeigen. Die Ausübenden würden es eh nur abstreiten und weiter manipulieren. Bleibe stattdessen ruhig und klar und antworte in oberflächlichen Floskeln:

  • „Danke für deine Meinung.“
  • 
“Interessant, dass du das so siehst.“
  • „Das sehe ich anders. Aber das ist ja auch normal, dass jeder Mensch seine Meinung hat.“

Diese neutralen Antworten verhindern, dass du dich in endlose Rechtfertigungen verwickeln lässt. Sie signalisieren weder Zustimmung noch Ablehnung und entziehen den Manipulierenden die emotionale Angriffsfläche.

2. Dokumentiere das Verhalten

Schreibe die Manipulationen auf. Damit sicherst du nicht nur Beweise – beispielsweise auch durch das Aufbewahren von Nachrichten, Sprachmemos, Fotos –, sondern du sorgst auch gezielt dafür, dass deine Wahrnehmung klar bleibt. Du lässt dich dadurch weniger verunsichern. So lernst du wieder, deiner Wahrnehmung zu vertrauen. Du siehst die Widersprüche, Lügen und Verwaschungen deines Gegenübers Schwarz auf Weiß.

3. Grenzen setzen

Anfangs fällt es schwer, Grenzen zu setzen. Schließlich war die andere Person mal ein Mensch, dem man vertraut hat. Viele haben in der Beziehung durch die andauernde Manipulation und das Gaslighting sogar der anderen Person mehr vertraut als sich selbst. Nun hast du aber erkannt, dass in dieser Beziehung klare Grenzen überlebenswichtig für deine Psyche sind.

4. Unterstützung holen

Soziale Unterstützung ist nützlich. Das können Vertrauenspersonen, Therapeuten/Therapeutinnen oder spezialisierte Beratungsstellen sein, die dir dabei helfen, die Realität einzuordnen. Nicht zuletzt ist eine vertrauenswürdige juristische Hilfe wichtig bei Fällen von Gewalt, Sorgerecht, Stalking etc.

DARVO: Durchschauen – der Schritt zur Befreiung

DARVO ist kein normales Beziehungsverhalten, sondern eine toxische Manipulationsstrategie. Es ist emotionale Gewalt. Ausübende stiften gezielt ( ev. als automatisiertes Muster) Verwirrung, indem sie von einem Nebenthema zum anderen springen und irgendwelche Vorwürfe, Verallgemeinerungen und Beispiele heranziehen. Jegliche Verantwortung wird von sich weggeschoben. Typisch ist eine Abwärtsspirale in der Beziehung, die Betroffene immer mehr in einen Kreislauf aus Schuld und Angst zwingt. In Beziehungen mit narzisstischen Persönlichkeiten kommt diese Taktik besonders häufig vor – subtil oder offen aggressiv.
Wenn du die Mechanismen hinter DARVO verstehst, kannst du dich besser schützen – gegebenenfalls auch durch die Hilfe der Polizei, sozialer Beratungsstellen sowie durch juristischen Beistand. Das Erkennen von DARVO ist ein erster Schritt aus der toxischen Dynamik, der dich hin zu einem selbstbestimmten Leben führt.

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