Red Flags bei Frauen können genauso wie die Red Flags bei Männern letztendlich geschlechtsunabhängig auftreten.
Red Flags bei Frauen: Wichtiges vorab
Red Flags bei einigen Frauen können ähnlich wie bei jedem Menschen auf ungesunde oder toxische Verhaltensweisen hinweisen, die in einer Beziehung problematisch werden können. Diese Warnsignale sind oft Indikatoren für potenziell destruktive Dynamiken.
Ferner ist in dem Zusammenhang aber auch stets das eigene Verhalten zu berücksichtigen. Manchmal reagiert man aufgrund der Verletzungen, die ein anderer Mensch uns zugefügt hat, in problematischer Weise. Ein solch reaktives Verhalten ist dann nicht automatisch eine Red Flag. Es ist immer wichtig, das Verhalten im Kontext zu betrachten. Gerade in einer Partnerschaft können die Dynamiken, welche Unruhe hineinbringen, sehr komplex sein und einander befeuern. Eine einseitige Schuldzuweisung ist also weder bei Männern, noch bei Frauen oder allgemein Menschen jedweden Geschlechts nicht angeraten.
Red Flag: Häufiges Auftreten ohne Auslöser
Erst wenn die Red Flags häufiger auftreten und ohne Auslöser wie aus dem Nichts erscheinen, ist Vorsicht im Umgang mit dem betreffenden Menschen geboten. Es geht in diesem Artikel nicht darum, einen anderen Menschen zu dämonisieren oder Vorurteile zu schüren. Dennoch ist es für das eigene Wohlbefinden generell wichtig, auf Menschen im Umfeld zu achten, die einem gut tun und nicht schaden oder schwächen.
Natürlich lässt sich gemeinsam in einer Beziehung an solchen problematischen Verhaltensweisen arbeiten. Auch eine Paartherapie könnte dazu hilfreich sein. Doch manchmal sind destruktive Verhaltensweisen so fest verankert und der Wille zur Veränderung derzeit nicht gegeben, dass der Abstand zu der betreffenden Person für dich die bessere Wahl wäre.
Beispiele für Red Flags bei Frauen
Nachfolgend sind nun einige bei manchen Menschen häufig auftretende Red Flags aufgeführt. Gerade wenn diese sich mehren, solltest du genauer hinschauen.
1. Übermäßige Kontrolle und Einengen
Verhält sich ein Mensch sehr einengend und kontrollierend, obwohl an der Loyalität und Treue des Gegenübers kein Zweifel besteht, kann das zu Problemen in der Partnerschaft führen. Möglicherweise prüft die Person das Handy oder sie möchte stets wissen, mit wem du telefonierst oder wo du bist. Dahinter steht sehr wahrscheinlich eine große Verlustangst und auch Selbstunsicherheit. Doch beides lässt sich nicht über die Kontrolle in der Partnerschaft bewältigen.
Über Gespräche kann versucht werden, das Problem zu lösen. Allerdings kommt man nicht weit, wenn die andere Person sich im Recht fühlt und meint, ein solches Verhalten wäre absolut legitim. Starke Eifersucht oder die Ausübung von Kontrolle lassen sich nicht mit einer vertrauensvollen Liebe in Einklang bringen.
2. Stille Manipulation und Schuldgefühle auslösen
Emotionale Erpressung und das Auslösen von Schuldgefühlen sind ein Muster der stillen Manipulation. Verhält der Partner oder die Partnerin sich nicht so, wie die Person es erwartet, kommt es zu Drohungen, Herabsetzungen, Liebesentzug, Streitereien oder Trennung. Möglicherweise fallen Sätze wie: »Wenn du mich lieben würdest, würdest du das für mich tun!« oder: »Du bist 15 Minuten zu spät! Wie soll ich dir jemals vertrauen können, wenn du nicht Bescheid gibst?«
Ob es sich bei Sätzen in dieser oder einer ähnlichen Art um eine echte Sorge handelt oder diese letztendlich auch nur zur Kontrolle dienen, muss das Bauchgefühl entscheiden. Sicherlich ist es oftmals ein schmaler Grad.
Schlussendlich untergraben emotionale Erpressung und stille Manipulation die Integrität der Beziehung und setzen dich emotional unter Druck. Sie können dazu führen, dass du Dinge tust, die du nicht tun möchtest. Unrealistische Erwartungen können den Druck auf dich erhöhen mit dem Ergebnis, dass du dich ständig unzulänglich fühlst. Denn aus der Sicht deines Gegenübers wirst du den Ansprüchen nicht gerecht.
3. Bewusstes Einsetzen von Emotionen
In Zusammenhang mit Narzissmus bei Frauen werden oft neben unterschwelligen manipulativen Taktiken auch das gezielte Einsetzen von Emotionen wie häufiges Weinen benannt.
Auch hierbei sollte genauestens geprüft werden, ob die Person eine emotionale Instabilität aufweist, was selbstredend keine Red Flag wäre. Oder ob das Weinen gezielt zum eigenen Vorteil eingesetzt wird. Zumeist wird dadurch an die Empathie des Gegenübers appelliert, um das zu bekommen, was man möchte. Ähnlich verhält es sich beispielsweise auch, wenn Sex zur Manipulation eingesetzt wird.
4. Viel Drama
Wenn selbst kleinste Meinungsverschiedenheiten in ein Drama gipfeln, das nicht mehr zu kontrollieren ist, steht dieses Warnzeichen ebenfalls für eine destruktive Partnerschaft. Diese ist für beide Beteiligte belastend. Irgendwann traut man sich nicht mehr, Dinge anzusprechen, da jedes Gespräch mit unterschiedlichen Meinungen in einer Eskalation gipfeln kann. Starke Wutgefühle und bedrohliches Verhalten gibt es auch bei Frauen und sollte im Rahmen von Gewalt gegen Männer nicht verschwiegen werden.
Aber: Dramatisieren als reaktives Verhalten auf missbräuchliche Beziehungsmuster
Zu diesem Punkt des »Dramatisierens« ist aber unbedingt ein Sonderfall zu berücksichtigen. Viele Frauen, die sich in einer toxischen Partnerschaft befinden, in der sie stets subtile Abwertung oder Sticheleien etc. erfahren, laufen irgendwann emotional auf dem Zahnfleisch. Dann ist es so, dass sie bei der kleinsten Kleinigkeit sofort hochfahren und emotional angespannt sind. Manche neigen dann zur Dominanz und verstärkter Wut, um sich zukünftig vor seelischen Verletzungen zu schützen. (Natürlich rechtfertigt auch das keine Gewalt!) Andere gelangen in einen emotionalen »Überlebensmodus«, in dem die Emotionen wie Trauer und Verzweiflung so hochsteigen, dass sie kaum noch zu bewältigen sind. Sie diskutieren aufgelöst, fliehen oder frieren emotional ein und können nichts mehr sagen. In diesem Fall ist das Verhalten also nicht der Auslöser, sondern ein reaktives Verhalten auf die Verletzungen, Manipulationen und Degradierungen des Gegenübers.
Natürlich können solche Bewältigungsstrategien allgemein bei Menschen vorkommen. Doch von Narzissmus in der Partnerschaft und partnerschaftlicher Gewalt sind oftmals die Frauen betroffen, weshalb dieser Punkt hier explizit herausgestellt wird.
5. Übermäßiger Materialismus und Status wichtig
Red Flags bei Menschen können sich auch auf die übermäßige Betonung von Status und Verdienst beziehen. Selbstverständlich ist für die Gründung einer Familie ein gutes Auskommen wichtig. Geht es jedoch darum, ständig Geschenke kaufen zu müssen oder dieses oder jenes zu bezahlen, besteht dahingehend also eine Erwartungshaltung, ist Vorsicht geboten.
Ist eine Person sehr materialistisch und erwartet, dass du für alle Ausgaben in der Beziehung aufkommst, ohne selbst zur Beziehung beizutragen, wäre ein solches Verhalten eine klassische Red Flag. Ebenso wenn du nur nach deinem finanziellen Status beurteilt wirst. Auch wenn du in Relation zu etwaigen gutverdienenden Ex-Partnern oder Ex-Partnerinnen gesetzt wirst, übt das indirekt Druck auf dich aus.
Eine Beziehung sollte nicht auf materiellen Interessen basieren. Wenn dein Gegenüber nur an deinem Geld interessiert ist oder deine finanzielle Lage übermäßig hinterfragt, kann das zu einem ausnutzenden Ungleichgewicht führen.
6. Starke Selbstorientierung
Eine Partnerschaft bietet im besten Fall einen Ausgleich zwischen den Gefühlslagen beider Beteiligter. Zeichnet sich jedoch ab, dass eine Person niemals Gehör bekommt, wenn es ihr schlecht geht, und die andere erwartet, man solle immer gefestigt sein, handelt es sich um keine gesunde Partnerschaft. Dagegen ist ein Gleichgewicht, bei dem beide füreinander da sind, wenn es dem anderen schlecht geht, für Partnerschaften zwischen allen Menschen anzustreben. Beide dürfen mal schwach sein und aufgefangen werden. Umso mehr gilt diese Balance für Männer, von denen stereotyp erwartet wird, immer das »starke Geschlecht« oder die »anlehnende Schulter« sein zu müssen.
Wird also wenig Interesse an deinen Gefühlen oder Bedürfnissen gezeigt und ist die andere Person einzig darauf fokussiert, was ihr selbst fehlt oder was sie will, ist dies eine Red Flag. Auch wenn seitens des Gegenübers immer ein offenes Ohr erwartet wird, die betreffende Person aber das Gespräch sofort auf sich lenkt, sobald du Zuspruch oder Hilfe bräuchtest, ist die Partnerschaft nur einseitig und kann nicht in die Zufriedenheit führen.
Empathie ist eine der wichtigsten Grundlagen in jeder Beziehung. Wenn deine Bedürfnisse ständig ignoriert werden und dein Gegenüber sich nur um die eigenen kümmert, fehlt es an emotionaler Balance.
7. Keine Verantwortungsübernahme
Geht etwas schief und übernimmt die betreffende Person keine Verantwortung, sondern schiebt stattdessen immer die Schuld auf andere – sei es auf dich, auf die Familie oder auf äußere Umstände –, spricht das für eine Dysfunktionalität in der Partnerschaft. Die mangelnde Verantwortung zeigt, dass die Person nicht bereit ist, ihr Verhalten zu reflektieren oder zu ändern, was zu Konflikten führt.
Verbunden sein kann diese mangelnde Verantwortungsübernahme mit einem respektlosen und abwertenden Verhalten gegenüber dir oder anderen Menschen im Umfeld. Wichtiger Hinweis: Wie jemand andere behandelt, insbesondere Menschen, die ihm nicht direkt etwas bieten können, gibt Aufschluss darüber, wie die Person dich in einer Beziehung behandeln könnte.
Auch Frauen, die ständig wie Prinzessinnen auf Händen getragen werden möchten und zudem dem Partner oder der Partnerin übermäßig viel Pflichtbewusstsein abverlangen, können mit ihrem Verhalten die Beziehung belasten.
Aber: Ausnutzen versus gerechtere Aufgabenteilung?
Aber: Es ist wichtig, sich im Zuge einer Partnerschaft und Familiengründung die Aufgaben gerecht zu teilen. Die Mehrbelastung durch Beruf und Familie sollte nicht nur an einer Person hängen. Sie wird in einer gesunden Partnerschaft auf den Schultern beider getragen. Diesbezüglich gilt es also genau zu prüfen, ob tatsächlich jegliche Verantwortung auf den Partner/die Partnerin abgewiegelt wird oder es eigentlich um einen Ausgleich der alltäglichen Belastungen für beide Beteiligte in einer Partnerschaft geht. Stichwort: Gender Care Gap.
8. Ständige Suche nach Bestätigung
Benötigt ein Mensch ständig Bestätigung und Komplimente, um sich gut zu fühlen, muss der Partner oder die Partnerin eine Unsicherheit ausgleichen. Das ist bis dahin nicht so stark problematisch. Schwierig wird es erst, sobald es zu Konflikten oder Spannungen sowie Abwertungen kommt, weil die Erwartungen nicht erfüllt werden. Auch kommt es zu Schwierigkeiten, sobald die Suche nach Bestätigung mit ständigem Kokettieren und Flirten mit anderen oder gar sexueller Umtriebigkeit einhergeht.
Aber: Bestätigungssuche, weil man in Unsicherheit gehalten wird
Doch auch diesbezüglich gibt es einen Sonderfall zu beachten: Gerade wenn man selbst eigentlich ein Mensch ist, der keine Bindung möchte und sich mit einer Frau in einer Situationship befindet, kann es zu Disharmonien im Miteinander kommen. Einer hat weniger Gefühle, die andere mehr. Auf Seiten der anderen Person gipfeln diese stärkeren Gefühle womöglich in einer Anklammerung und Suche nach Bestätigung. Man wünscht sich positive Aussagen des Gegenübers für mehr Verbindlichkeit – da man stets auf mehr Miteinander hofft. Hinter dem Wunsch nach Komplimenten und Zuneigungsbekundungen steht dann bei einer Frau keine Toxizität, sondern dass sie sich eigentlich aus der unsicheren Beziehungskonstellation heraus mehr Bestätigung und Bekenntnis zueinander wünscht. Frauen oder allgemein betreffende Menschen müssten sich dann fragen, ob die Situationship wirklich das ist, was sie wollen.
Fazit
Red Flags bei Frauen beziehungsweise allgemein bei Menschen sind Warnzeichen, die in einer Beziehung potenziell problematische oder toxische Muster signalisieren. Auch wenn nicht jedes dieser Merkmale zwangsläufig das Ende einer Beziehung bedeutet, ist es wichtig, sie zu erkennen und zu reflektieren. Wenn du dich in einer Beziehung mit einer Frau wiederfindest, die diese Warnzeichen zeigt, könnte es hilfreich sein, das Gespräch zu suchen und Grenzen zu setzen. Zudem solltest du darüber nachdenken, wie sich das langfristig auf dein Wohlbefinden auswirken könnte – und entsprechend handeln. Respekt, Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen sollten immer die Grundlage jeder gesunden Beziehung sein. Einen anderen Menschen auszunutzen oder emotional in Schach zu halten, ist dagegen keine gute Option, unabhängig davon, welche Geschlechtsidentität die Person aufweist.
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