„Ein großes Experiment an unserer Jugend“ sei es, „ein unethischer Menschenversuch“, so kritisierte der Sexualwissenschaftler und Charité-Professor Klaus M. Beier 2010 in Interviews mit der Frankfurter Allgemeinen und der Frankfurter Rundschau (1, 2), wie leicht Kinder und Jugendliche hierzulande Zugang zu Pornographie im Internet haben. Ein Jahrzehnt später sind viele Ergebnisse dieses Menschenversuchs bekannt: Immer mehr Pornosucht, zerstörte Ehen, Depressionen und narzisstische Persönlichkeitsstörungen, Hirnschädigungen, eine dramatische Zunahme von Kindesmissbrauch und Verbreitung von Kinderpornographie, traumatisierte Kinder. Das ist keine gewagte Behauptung, sondern, wie in diesem Text bewiesen wird, belegbar durch Statistiken, wissenschaftliche Studien und Erfahrungen von Psychiatern und Psychotherapeuten.
Wer die Berichterstattung über Gerichtsverfahren gegen Angeklagte verfolgt, die des Kindesmissbrauchs oder der Verbreitung von Kinderpornographie beschuldigt werden, wird dort oft finden, dass ihnen in psychiatrischen Gutachten eine narzisstische Störung attestiert wird. (3, 4, 5) Psychiater diagnostizieren eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, wenn nach dem von der American Psychiatric Association herausgegebenen „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSM) mehrere Kriterien erfüllt sind. Ein wesentliches Kriterium dabei: Mangel an Empathie, den man Missbrauchstätern sicherlich unterstellen kann.
Wenngleich schon Sigmund Freud sich intensiv mit der Narzissmus-Problematik beschäftigte, sind die Ursachen dieser Störung noch immer nicht vollends erforscht. Weitgehende, aber längst nicht völlige Übereinstimmung besteht unter den Experten bislang in der Einschätzung, es handele sich um eine frühkindliche Störung, wobei die eine Schule eine Vernachlässigung durch die engsten Bezugspersonen verantwortlich macht, die andere eher eine Überbehütung.
Zunahme narzisstischer Störungen durch Pornokonsum?
Im Dezember 2014 berichtete das Ärzteblatt, es gebe Hinweise, „dass der Anteil der Narzissten in der Bevölkerung zunimmt.“ (6) Und ein Jahr später schrieb der Würzburger Universitätsprofessor und Psychoanalytiker Herbert Csef in der Internationalen Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik (IZZP): „Narzisstische Störungen als klinische Diagnosen sind in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen, so dass führende Narzissmus-Forscher von einer ‚narzisstischen Epidemie‘ sprechen.“ (7)
Ein Durchbruch in der Forschung gelang im Jahr 2013 einer Wissenschaftlergruppe um den Charité-Arzt Stefan Röpke, die in einer Studie bei Patienten mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung eine Verminderung der grauen Substanz in der für das Empfinden von Mitgefühl relevanten Region des Gehirns fand. (8, 9) Es sei aber nicht klar, so Röpke seinerzeit zur Tageszeitung „Die Welt“, „ob die Großhirnrinde an dieser Stelle immer schon dünner war. Oder ob sich das erst im Laufe des Lebens entwickelt hat.“ (10) Und der österreichische Psychiater Rainer Haller, Gutachter in vielen Gerichtsprozessen und Autor diverser Fachbücher (u,a. „Die Narzissmusfalle“), sagte – ebenfalls laut „Welt“ – zu der Studie, es bleibe „noch unklar, ob Narzissten die Störung mit auf die Welt bringen – oder ob die Hirnareale durch selbstbezogenes Verhalten von Kindesbeinen an schlicht verkümmern.“
Ein Jahr später berichteten die WissenschaftlerInnen Simone Kühn und Jürgen Gallinat vom Max Planck-Institut für Bildungsforschung über eine Studie, in der sie herausgefunden hatten, dass ein Defizit an grauer Substanz durchaus auf das Verhalten zurückzuführen sein kann. Sie hatten die Gehirne von 64 Männern im Alter von 21 bis 45 Jahren untersucht, die zuvor nach ihrem Pornographiekonsum befragt worden waren. Ergebnis: Je mehr Pornokonsum, desto geringer die graue Substanz. Wissenschaftlich korrekt problematisierten die Forscher zwar auch hier die Henne-Ei-Problematik, aber ihre Einschätzung, dass es sich um eine Kausalität handelt, war eindeutig: „Wir gehen davon aus, dass der häufige Pornographiekonsum zu diesen Veränderungen führt.“ Das Belohnungssystem leiere gewissermaßen aus, sagte Simone Kühn. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Männer mit hohem Pornokonsum offenbarten zudem höhere Werte auf der Skala für Sexsucht, tranken mehr Alkohol und waren stärker depressiv als solche mit geringem Konsum. (11, 12)
Ebenfalls 2014 fanden Forscher der University of Houston (Thomas Edward Kasper et al.) sogar eine direkte Verbindung zwischen Pornokonsum und Narzissmus. Zusammenfassung der Ergebnisse ihrer Untersuchung:
„Die Teilnehmer (N = 257) füllten eine Online-Umfrage aus, die Fragen zur Nutzung von Internetpornographie und drei Narzissmus-Messungen enthielt (d. h. Narcissistic Personality Inventory, Pathological Narcissistic Inventory und Index of Sexual Narcissism). Die Anzahl der Stunden, die mit der Betrachtung von Internetpornografie verbracht wurden, korrelierte positiv mit dem Narzissmusniveau der Teilnehmer. Darüber hinaus wiesen diejenigen, die schon einmal Internetpornographie genutzt haben, höhere Werte aller drei Narzissmusmaße auf als diejenigen, die noch nie Internetpornographie genutzt haben.“ (13, 14)
Zieht man in Betracht, dass Pornographiekonsum oft oder wahrscheinlich sogar meistens mit Masturbation einhergeht, sind die Erkenntnisse nicht einmal sonderlich neu: In einem Vortrag vor der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung erklärte der Psychoanalytiker Viktor Tausk schon vor über 100 Jahren: „Onanie züchtet Narzissmus.“ (15)
Hinweise auf Hirnveränderungen
Welch gravierende Folgen eine Reduzierung der grauen Substanz hat, kann man auf der Online-Seite des Springer Medizin Verlags nachlesen: „Degeneration der Neuronen in der grauen Substanz führt initial hauptsächlich zu Demenz und Epilepsie, manchmal wegen Befall der Netzhaut auch zu Visusverlust“ (Völliger Sehverlust) (16). Eine besondere Form der Demenz, die Frontotemporale Demenz (FTD), gekennzeichnet durch Absterben von Nervenzellen im Stirnlappen des Gehirns, tritt häufiger schon bei Menschen in jüngerem Lebensalter auf als die Alzheimer-Demenz. Und auch dabei fanden Mediziner in einzelnen Fällen einen Zusammenhang mit Pornokonsum.
So berichtete schon 2011 der Neurologe Mario F. Mendez von der California-Universität Los Angeles im „Journal of Neuropsychiatrie and Clinical Neurosciences“ unter der Überschrift „Internet Pornography and Frontotemporal Dementia“ über einen Patienten mit FTD: „Ein 55-jähriger Mann mit Hochschulbildung hatte seit zwei Jahren eine ausgeprägte Vorliebe für Internetpornografie… Der Patient wurde emotional unbeteiligt; so erkundigte er sich zum Beispiel nicht nach seinem Vater, der an Krebs gestorben war.“ (17) Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München) berichtet Ähnliches über einen 67 Jahre alten FTD-Patienten. Auszug aus der Fallbeschreibung „… durch fremdanamnestische Angaben der Ehefrau, ihr Mann sei „bereits sein Leben lang enthemmt“ gewesen, z. B. sei er immer schon ein rasanter Autofahrer gewesen und habe eine Vorliebe für Pornographie.“ (18)
Dass dies keine Einzelfälle sind, ist aus einem Bericht von Wissenschaftlern (Ruben de Alacorn et.al.) der spanischen Universität Salamanca ersichtlich, die im Jahr 2019 einen systematischen Überblick über die Forschungen zum Komplex Pornographie und Veränderungen im Gehirn veröffentlichten. Sie schreiben:
„Die meisten Studien, die wir in unserer Forschung gefunden haben, beziehen sich auf hypersexuelles Verhalten, wobei Pornographie nur eines der dafür verantwortlichen Accessoires ist. Diese Erkenntnisse beruhen auf einem sich entwickelnden Verständnis des neuronalen Prozesses bei suchtbedingten Neuroplastizitätsveränderungen. Der Dopaminspiegel spielt bei diesen sexuellen Belohnungsreizen eine wichtige Rolle, wie bereits bei der frontotemporalen Demenz beobachtet wurde.“ (19)
Über irreversible Hirnschäden berichtet auch der Psychiater Kornelius Roth, Arzt und Sexualtherapeut in Bad Herrenalb und Autor des Buches „Sexsucht – Krankheit und Trauma im Verborgenen“. „Wir wissen aus Studien“, schreibt Roth, „dass das Arbeitsgedächtnis sozusagen dosisabhängig durch Pornographiekonsum (bleibend!) geschädigt wird. Das ist sehr alarmierend.“ Und weiter: „Den Zusammenhang von Narzissmus und Pornographiekonsum kann ich als Psychiater bestätigen, aber es gibt genauso einen Zusammenhang zwischen Pornographiegebrauch und Depression“, womit er nicht nur die Erkenntnis der oben erwähnten Kühn/Gallinat-Studie bestätigt, sondern auch Beobachtungen des Gießener Sexualwissenschaftlers und Neuropsychologen Rudolf Stark. (20)
Zusammenhänge zwischen Pornographie und Depressionen?

Es gibt mehrere Assoziationen zu diesem Bild. © Juan Ignacio Garay under cc
„Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen“, zitiert der AOK-Bundesverband die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. (21) Eine andere Krankenkasse, die Barmer, berichtete in ihrem Arztreport 2018: „Allein zwischen den Jahren 2005 bis 2016 ist der Anteil der 18- bis 25-Jährigen mit psychischen Diagnosen um 38 Prozent und darunter bei Depressionen um 76 Prozent gestiegen.“ Als Ursachen dafür sieht der Barmer-Vorstand steigenden Zeit- und Leistungsdruck, finanzielle Sorgen und Zukunftsängste. (22)
Ohne leichtfertige Schlussfolgerungen zu ziehen, stellt sich doch die Frage, ob es möglicherweise auch einen Link zwischen steigendem Pornokonsum und steigenden Zahlen depressiver Erkrankungen bei jungen Menschen gibt. Laut österreichischer Ärztezeitung beträgt die Komorbidität von Sexsucht und Depression immerhin 40 Prozent. (23) Und erwiesen ist durch eine Studie der Neurowissenschaftler Sebastian Bludau und Simon Eickhoff vom Forschungszentrum Jülich, „dass bei depressiv erkrankten Patientinnen und Patienten die graue Substanz im medialen Frontalpol reduziert ist.“ (24)
Für den Laien ist es verwunderlich, dass all diese Studien nie in einen Zusammenhang gebracht wurden. Erst ganz allmählich setzt sich in Deutschland die Erkenntnis durch, dass Pornographie nicht harmlos ist. Inzwischen ist allerdings unumstritten, dass Pornokonsum stärker noch als andere „Genussmittel“ – schleichend zwar, aber dennoch sehr schnell – zur Sucht werden kann. „Und das ist kein Geplänkel, sondern eine sehr ernst zu nehmende Krankheit“, sagt die Münchener Neurologin und Sexualtherapeutin Heike Melzer, die in ihrer Praxis immer wieder mit den Folgen der Sucht konfrontiert wird. Laut Stuttgarter Zeitung wirken Pornos auf das Gehirn wie Kokain. (25)
Sich mal Pornographie anzuschauen, könne durchaus „das Liebesleben bereichern“, sagt die Ärztin, jedoch:
„Die Übergänge zwischen gelegentlichem Konsum und Abhängigkeit sind aber oft fließend. Denn ähnlich wie bei Alkohol- oder Drogensüchtigen gewöhnt sich das Gehirn schnell an den Reiz. Und in der Folge braucht es immer häufigere und heftigere Pornos, um stimuliert zu werden.“ Und weiter: „Eine Pornosucht kann weitreichende psychische und körperliche Auswirkungen haben. Aufgrund des übermäßigen Konsums reagiert man unempfindlicher auf gewöhnliche Reize – und das sexuelle Verlangen gegenüber der Partnerin oder dem Partner schwindet. Männer mit Pornosucht leiden in der Folge oftmals unter Erektionsstörungen.“ (26)
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Pornosucht mittlerweile als zwanghafte sexuelle Störung anerkannt, womit sie auch ein Thema für die Krankenkassen geworden ist. Laut Techniker Krankenkasse (TK) gibt es in Deutschland etwa eine halbe Million Pornosüchtige. „Tendenz steigend“ stellt die Kasse auf ihrer Internetseite fest und listet, – wie dort formuliert ist – weitere „nackte Tatsachen“ auf:
„12,6 Millionen Euro Umsatz wird pro Tag mit Internet-Pornografie gemacht
43 Prozent, also fast die Hälfte aller Internet-User weltweit, schauen sich Pornoseiten an
Pro Sekunde werden weltweit mehr als 30.000 Pornoclips online angesehen
Allein die Pornoseite Pornhub verzeichnete im Jahr 2019 rund 115 Millionen tägliche Besuche
Deutschland ist Weltmeister im Pornoschauen (Deutschland sorgt für 12,4 Prozent des weltweiten Porno-Traffics im Internet. Zum Vergleich: Der globale Länderdurchschnitt liegt bei 7,7 Prozent.)
Kinder sind im Durchschnitt elf Jahre alt, wenn sie das erste Mal einen Porno sehen.“ (27)
Dabei sind die von der TK genannten Zahlen schon längst überholt. Denn aktuell sorgte Corona noch einmal für einen zusätzlichen Schub. „Der Branchenriese Pornhub hatte nach eignen Angaben zwischen März und Juli 2020 täglich bis zu 26 Prozent mehr Klicks aus Deutschland als in der Zeit vor Corona“, berichtete der „Spiegel“ im Februar 2021 unter der Überschrift „Die Porno-Pandemie“. (28)
Eine plausible Erklärung für den geradezu dramatisch ansteigenden Pornokonsum ist in dem Buch „Sex and the Internet“ des inzwischen verstorbenen klinischen Psychologen Al Cooper zu finden, der am „San Jose Marital and Sexuality Center“ im kalifornischen Santa Clara praktizierte. Die Anonymität, die Zugänglichkeit und die Bezahlbarkeit (Anonymity, Accessability, Affordability) des Internets sind es, die so verführerisch sind, schrieb er. (29) Es müssen also keineswegs traumatische Kindheitserlebnisse sein, die suchtanfällig machen, wie manche Psychologen meinen, sondern es kann schlicht an der problemlosen und ständigen Verfügbarkeit des Suchtmittels liegen. Und die Ärztin Heike Melzer sagt, gerade in der Pubertät sei die Gefahr, einer Sucht zu erliegen, besonders groß.
Die Erfahrungen des bereits erwähnten Psychiaters Kornelius Roth bestätigen das. Bei einem Experten-Panel berichtete er kürzlich:
„Früher waren meine Patienten hauptsächlich Männer zwischen 40 und 50 Jahren, die zwei, drei gescheiterte Ehen und verschiedene Sexpartnerinnen hinter sich hatten und sich dann irgendwann fragten: Liegt es vielleicht an mir. Aber in den letzten 20 Jahren wurden meine Patienten immer jünger. Das sind Digital Natives zwischen 25 und 30 Jahren, die manchmal schon vor der Pubertät im Internet mit Pornographie konfrontiert wurden.“ (30)
Gefahren für den analogen Alltag
Wie gefährlich das ist, weiß die Psychotherapeutin Tabea Freitag, die die Fachstelle Mediensucht „return“ in Hannover leitet. Sie zitiert diverse Studien, aus denen hervorgeht, dass der Konsum legaler Pornographie dem Konsum von Kinderpornographie und Kindesmissbrauch oft vorausgeht – u.a. eine groß angelegte Studie aus Schweden die schon vor mehr als zehn Jahren erschütternde Ergebnisse zeigte:
„Zwischen täglichen Konsumenten (10,5 Prozent der Jungen, ca. 1 Prozent der Mädchen) und Referenzgruppe (seltener bis mehrmals wöchentlicher Konsum) zeigten sich hoch signifikante Unterschiede: Jungen mit täglichem Konsum sind ca. dreimal so häufig auch Konsumenten von Gewaltpornographie sowie von Sodomie und fast sechsmal(!) so häufig Konsumenten von Kinderpornographie. Der Wunsch, das Gesehene auch real auszuprobieren, ist deutlich höher, ebenso die Angabe, Gesehenes real ausprobiert zu haben. (Jungen mit täglichem Konsum sind nach eigenen Angaben fast dreimal so oft Täter von irgendeiner Form von sexuellem Missbrauch.)“ (31)
Als in der Zeit des Homeschooling während der Corona-Pandemie fast alle Schülerinnen und Schüler mit Computern ausgestattet wurden, startete Tabea Freitag bei „openpetiton“ eine Online-Petition unter der Überschrift „Digitalisierung braucht wirksamen Kinderschutz vor Pornographie“. Ihr Ziel war es, die staatlichen Instanzen wenigstens dazu zu bewegen, auf die Einhaltung des Paragraphen 184 des Strafgesetzbuches zu achten, der es verbietet, Minderjährigen Pornographie zugänglich zu machen. Auch wenn viele ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen die Forderung unterstützten und in Kommentaren schockierende Erfahrungen in ihren Praxen schilderten, kamen von Februar bis Ende September 2021 doch nur gerade mal 8394 Unterschriften zusammen. (32) Zum Vergleich: Die Forderung nach einer Spritpreisbremse war schon nach wenigen Wochen von annähernd 150.000 Menschen unterschrieben worden.
Zwei Monate, nachdem Tabea Freitag ihre Petition beim Niedersächsischen Landtag, der Kultusministerkonferenz und dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht hatte, schrieb sie recht resigniert an die Unterzeichner:
„Nach Zeichnungsende der Petition am 26.9. habe ich in Anschreiben an die Adressaten der Petition um Termine zur Übergabe und Anhörung des Anliegens gebeten. Nach dem Ausbleiben von Antworten und weiteren Briefen (u.a. erneut an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz), zahlreichen Telefonaten und Mails wurde ich im wiederholten Kreisverkehr weitergereicht, versprochene Rückmeldungen blieben wieder und wieder aus und nicht mal ein Termin zur Übergabe der Petition wurde gewährt. Es wurde überdeutlich, dass diesem Anliegen des Kinder- und Jugendschutzes keinerlei Aufmerksamkeit und Gehör eingeräumt wird, während der Digitalisierung von Schulen (inkl. Grundschulen) ohne entsprechende technische und pädagogische Schutzkonzepte hohe Priorität eingeräumt wird. Es gilt: Digitalisierung first – Kinderschutz last.“ (33)
Bleibt also festzustellen:
- Die Zahl der Menschen mit Pornosucht steigt ständig. (Techniker Krankenkasse)
- Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung. (Csef)
- Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung haben weniger graue Hirnsubstanz. (Röpke et al.)
- Pornographiekonsum vermindert die graue Hirnsubstanz. (Kühn/Gallinat)
- Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Pornographiekonsum und Schweregrad des Narzissmus (Kasper et al.)
- Es besteht ein Zusammenhang zwischen Pornographiekonsum, Depression (Kühn-Gallinat, Roth, Stark), Beziehungsunfähigkeit und erektiler Dysfunktion (Melzer) und sogar Frontotemporaler Demenz. (Mendez, Klinikum München, Universität Salamanca)
- Der exzessive Konsum legaler Pornographie führt häufiger auch zum Konsum von Gewalt- und Kinderpornographie. (Freitag)
- Der Appell, wenigstens Kinder vor Pornographie zu schützen, stößt weitgehend auf Ignoranz. (Freitag)
So geht denn der Menschenversuch kontinuierlich weiter.
Quellen:
- 1 https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/im-gespraech-klaus-beier-ueber-kinderpornographie-ein-grosser-unethischer-menschenversuch-1981539.html
- 2 https://www.fr.de/wissen/ein-unethischer-menschenversuch-11670218.html
- 3 https://www.tagesschau.de/inland/urteil-luegde-101.html Eine Psychiaterin hatte V. im Prozess als manipulativ, narzisstisch und antisozial beschrieben, mit einer tief verwurzelten Neigung zu Kindesmissbrauch.
- 4 https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Bielefeld/Bielefeld/4055413-Therapeuten-aus-Bad-Oeynhausen-verurteilt-Ehefrau-freigesprochen-Urteil-Abtasten-von-Bruesten-war-Kindesmissbrauch
„Das passt auch zu der Einschätzung des Gutachters, der von einer narzisstischen Neigung sprach.“ - 5 https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-neun-jahre-haft-fuer-langjaehrigen-missbrauch-1.3565414
- 6 https://www.aerzteblatt.de/archiv/165552/Narzisstische-Persoenlichkeitsstoerung-Erkrankung-mit-vielen-Facetten
- 7 http://www.izpp.de/fileadmin/user_upload/Ausgabe_2_2015/Csef_IZPP_2_2015.pdf
- 8 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23777939/
- 9 https://www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/veraenderte_anatomie_des_gehirns_bei_pathologischem_narzissmus/
- 10 https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article117507463/Gehirne-von-Narzissten-auffaellig-veraendert.html
- 11 https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/1874574
- 12 https://www.mpib-berlin.mpg.de/pressemeldungen/pornografie-ist-ein-gesellschaftliches-tabu
- 13 https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/0092623X.2014.931313
- 14 https://psychcentral.com/blog/sex/2014/07/narcissism-porn-use-and-addiction#1
- 15 Viktor Tausk Beitrag VI, in: Diskussionen des Wiener Psychoanalytischen Vereins, E.J. Bonset, Amsterdam, 1965, S. 65.
https://archive.org/stream/WPV_1912_Onanie_k/WPV_1912_Onanie_k_djvu.txt - 16 https://www.springermedizin.de/emedpedia/paediatrie/neurodegenerative-erkrankungen-der-grauen-hirnsubstanz?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54671-6_254
- 17 https://neuro.psychiatryonline.org/doi/pdf/10.1176/jnp.23.2.jnpe3
- 18 https://docksci.com/frontotemporal-dementia-ftd-even-with-revisited-criteria-a-diagnostic-challenge_5add2d5dd64ab210fa9c0745.html
- 19 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6352245/
- 20 https://www.lpk-rlp.de/fileadmin/user_upload/Vortrag_Mainz__Sept2017_stark.pdf
- 21 https://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/presse/pressemitteilungen/archiv/2018/07_faktenblatt_depressionen.pdf
- 22 https://www.barmer.de/presse/infothek/studien-und-reporte/arztreporte/arztreport2018-1056488
- 23 https://aerztezeitung.at/2016/oaz-artikel/medizin/suechte-sexsucht-gluecksspiel-angststoerungen-depressionen-suchtsymposium-grundlsee/
- 24 https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/news/pressemitteilungen/2015/15-12-17hirnatlas-depression
- 25 https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.pornosucht-wenn-porno-zur-droge-wird.d377ab0a-c4f5-4f40-b7b7-0c7eb93ecf5e.html
- 26 https://dr-med-heike-melzer.de/porno-und-sexsucht-breiten-sich-aus/
- 27 https://www.tk.de/techniker/magazin/lifestyle/liebe-sex-partnerschaft/mypornme/zehn-nackte-tatsachen-zu-pornografie-2090126
- 28 https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/porno-pandemie-wie-corona-den-konsum-von-sexseiten-in-die-hoehe-treibt-a-03cd637b-c130-445f-9874-05c816fbaf80
- 29 https://www.lehmanns.de/shop/sachbuch-ratgeber/4433018-9781583913550-sex-and-the-internet
- 30 https://www.safersurfing.org/experten-panel-pornokonsum-psychische-gesundheit-voller-erfolg/
- 31 https://www.tabea-freitag.de/fileadmin/tabea-freitag/pdf/Fit4Love_IV.pdf
- 32 https://www.openpetition.de/petition/online/digitalisierung-braucht-wirksamen-kinderschutz-vor-pornografie
- 33 https://www.openpetition.de/petition/blog/digitalisierung-braucht-wirksamen-kinderschutz-vor-pornografie#petition-main
