Der Bedarf, eine psychologische Beratung online in Anspruch nehmen zu können, steigt. Für viele Betroffene psychischer Beeinträchtigungen stellt sich der direkte „Gang zum Psychologen“ als beträchtliche Hürde dar. Neben dem zeitlichen Aufwand, den eine professionelle psychologische Unterstützung mit sich bringt, scheuen Betroffene die Etikettierung, die einer solchen Inanspruchnahme anhaftet: Man möchte nicht als „verrückt“ gelten und vertraut darauf, dass etwaige Probleme von allein verschwinden. Doch häufig schleichen sich Bedenken ins Gemüt: Was wäre, wenn nicht? Was, wenn zum Beispiel die Furcht, vor anderen zu sprechen, ein Leben lang fortbestünde? Was, wenn der Schwermut, den man seit geraumer Zeit empfindet, nicht von allein nachließe? Und was, wenn man nicht mehr ewig so weitermachen könnte: in Job und Alltag zu funktionieren, ohne dass der Körper kollabiert?
Psychische Gesundheit in Europa
Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (2006) ist jeder vierte Europäer einmal in seinem Leben von psychischen Gesundheitsproblemen betroffen. Die Dunkelziffer könnte sogar weitaus höher liegen. Die Zahl der Betroffenen von psychischen Störungen sei in Europa sehr hoch, so die WHO. Angstzustände, Depressionen, Störungen durch Alkohol stehen dabei an vorderster Stelle. Neuropsychiatrische Störungen machen demnach den zweitgrößten Anteil an Krankheitslast in Europa aus. Auch Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen, Panikattacken oder gesundheitliche Belastungen aufgrund von Stress treten allzu häufig auf.
„Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit sind weit verbreitet und reichen von leichten Einschränkungen des seelischen Wohlbefindens bis zu schweren psychischen Störungen“, so das Robert-Koch-Institut. Damit verbunden sind Leidensdruck und eine Verringerung der Lebensqualität.
Um „nicht immer so weiterzumachen“, bedarf es der Einsicht der Betroffenen. Doch diese fällt umso schwerer, je höher die Hürden, die in Zusammenhang mit einer psychologischen Versorgung stehen, sind. Anders als in anderen Ländern, zum Beispiel in den USA, wo der Gang zum Psychologen gesellschaftlich akzeptiert ist, ja sogar „zum guten Ton gehört“, haftet in Deutschland einer wahrgenommenen psychologischen Betreuung noch immer die Stigmatisierung, verrückt zu sein, an. Dabei wäre eine rechtzeitige Intervention von Vorteil für die Betroffenen, um die Wahrscheinlichkeit einer Manifestation der Symptome zu verringern.
Barrierefreiheit durch psychologische Onlineberatung
An dieser Stelle setzt das Berliner Startup-Unternehmen mentavio an, eine webbasierte Plattform für psychologische Beratung, Coachings und Online-Therapien. Bei mentavio sind ausschließlich qualifizierte Psychologen, Psychotherapeuten und Heilpraktiker für Psychotherapie gelistet. Im Dezember 2016 ist die Online-Plattform an den Start gegangen. Aktuell stehen interessierten Klienten über 50 Psychologen, Psychotherapeuten und Heilpraktiker für Psychotherapie online zur Verfügung. Alle Berater haben eine Erlaubnis vom Gesundheitsamt, verbunden mit einer vor einem Amtsarzt abgelegten Prüfung.
Die psychologische Hilfe kann per Chat, E-Mail, Webtelefonie oder Videokonferenz diskret und auf Wunsch anonym in Anspruch genommen werden. Auf diese Art lässt sich der psychologische Expertenrat direkt vom heimischen Sofa aus einholen. Probieren Sie es mit einem kostenlosen Erstgespräch hier direkt aus!
Expertenrat durch App oder Mensch?
Anders als viele mobile Applikationen gegen Ängste, depressive Verstimmungen o.ä., bei denen „das persönliche Gespräch in den Hintergrund rückt und sich der Klient praktisch selbst therapiert“ (Pressemitteilung mentavio, 2017), stellt mentavio den zwischenmenschlichen Kontakt in den Fokus. „Wir finden die am Markt befindlichen Mobile Apps sehr spannend, und diverse Untersuchungen haben ja auch gezeigt, dass Apps eine große Hilfe sein können. Wir persönlich sind aber davon überzeugt, dass Menschen, die unter psychischen Problemen leiden oder anderweitigen Beratungsbedarf haben, sich in die kompetenten Hände eines Psychotherapeuten oder eines Heilpraktikers für Psychotherapie begeben sollten, und genau dieser persönliche Kontakt steht bei mentavio im Vordergrund“, erklärt Daniel Bosch, Mitgründer von mentavio.
Nicht umsonst sind umfangreiche Ausbildungen für eine qualifizierte psychologische Assistenz notwendig. Neben psychologischer Fachkenntnis bedarf es Feingespür und Anpassungsvermögen, um eine individuelle psychologische Hilfestellung gewährleisten zu können.
Neben der Unterstützung bei psychischen Beeinträchtigungen deckt mentavio auch psychologische Beratungsthemen wie Business Coaching, Lebensberatung, Eheberatung und verkehrstherapeutische Hilfe im Rahmen einer MPU-Vorbereitung ab. Da die Kosten für eine psychologische Onlineberatung, ein Coaching oder eine Online-Therapie bislang nicht von den Krankenkassen übernommen werden, richtet sich das Angebot derzeit noch an Selbstzahler.
Eine gute Psychohygiene ist unabdingbar, um den Belastungen des Alltags etwas entgegensetzen zu können. mentavio bietet eine Möglichkeit, sich um seine psychische Gesundheit zu kümmern. Vereinbaren Sie hier einen Termin mit einem passenden Berater!
Quellen:
- mentavio (2017). Keine Angst vorm Psychologen! Pressemitteilung vom 31.01.2017. Verfügbar unter: https://www.inar.de/keine-angst-vorm-psychologen/ [28.02.2017].
- Robert-Koch-Institut (o.A.). Psychische Gesundheit. Verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Psychische_Gesundheit/psych_gesundheit_tab.html [28.02.2017].
- Weltgesundheitsorganisation (2006). Psychische Gesundheit: Herausforderungen annehmen, Lösungen schaffen. Bericht über die Ministerkonferenz der Europäischen Region der WHO. Verfügbar unter: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0009/96453/E87301G.pdf [28.02.2017].