Um 2100 werden wir so mächtig wie die Götter sein, die wir einst verehrten und fürchteten.

In Die Physik der Zukunft zeichnet Michio Kaku „Unser Leben in 100 Jahren“. Wie wird es aussehen? Dass Roboter uns im Alltag unterstützen, scheint beinahe selbstverständlich zu sein. Medizinische Nanobots, die durch den Körper sausen, um dort anzusetzen, wo organische Probleme auftauchen könnten – ebenfalls vorstellbar. Auch dass wir selbst kaum noch vor die Tür gehen bräuchten, da Hologramme in Meetings etc. uns stellvertreten werden, liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Aber werden wir Küchengeräte mit der Kraft unserer Gedanken steuern können? Der Physik-Star Kaku, der in seiner Biografie universitäre Stationen wie Harvard, Berkeley und Princeton vorzuweisen hat, sagt zu allen genannten Punkten „ja“ und bezieht sich mit seinen Aussagen auf die aktuelle Forschung zur Künstlichen Intelligenz und deren Auswirkungen auf die Menschheit.

Obwohl stellenweise der Blick in die Zukunft allzu rosig erscheinen mag (vor allem in Hinblick auf mögliche Umweltproblematiken), könnten die Vorteile tatsächlich überwiegen, wie Kaku überzeugend darlegt. Der Physiker hat für seine Arbeit an diesem Buch auch andere Forscher zu Rate gezogen, um ein möglichst realistisches Szenario aufzeigen zu können.

Kaku schlägt den Bogen in die Vergangenheit, zu Jules Verne, Leonardo da Vinci, die einst als „Luftschloss-Erbauer“ abgetan worden sind. Er beschreibt, wie die Menschen sich weiterentwickelt haben in Bezug auf ihr Verständnis zu den Naturwissenschaften: vom Zorn der Götter zur wissenschaftlichen Aufklärung. Und dennoch scheint es dem Menschen unvorstellbar, dass Kakus Entwicklungsprognosen eintreten könnten. Der rasante technologische Fortschritt und die damit verbundenen Ängste machen das Begreifen für uns schwer. Kakus sachliche und leicht verständliche Argumentation erleichtert die Vorstellbarkeit.

„Star Trek“ und Co. bleiben nicht länger Fiktion. Michio Kakus Buch ist der „Versuch, das Undenkbare zu denken“, wie die „New York Times“ schreibt. Glaubt man Kaku, führt der Zug in eine „schöne, neue Welt“.

Sprache: deutsch

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