Würden Sie lieber 1.000 Euro in bar nehmen, wenn Ihnen ein mit 55 Prozent wahrscheinlicher Gewinn von 2.000 Euro in Aussicht gestellt wird? Sind Sie risikofreudig oder gehen Sie lieber auf Nummer sicher?
In seinem Buch mit dem wenig plakativen Titel „Schnelles Denken langsames Denken“ gibt einer der führenden Kognitionspsychologen unserer Zeit Antwort darauf, wie menschliches Denken funktioniert.
Daniel Kahneman ist Professor für Psychologie an der Princeton University und für seine wissenschaftliche Arbeit unter anderem mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet worden. Kahneman erklärt aus psychologischer Sicht in sehr anschaulicher Art, warum Menschen zum Beispiel gern lästern, warum sie Fehlentscheidungen treffen, in welcher Art sie Risiken bewerten und dabei oft dem Irrglauben erliegen (und erklärt ganz nebenbei, wie Wirtschaft funktioniert).
Bei der Lektüre dieses Buches schmunzelt man stellenweise, weil man sich ertappt fühlt, aber auch weil es Erklärungen liefert, darüber, wie Entscheidungsfindung in den Köpfen der Menschen vonstattengeht.
Menschen entscheiden oft intuitiv, aus dem Bauch heraus – Kahnemans sogenanntes System 1 der Entscheidungsfindung hat sein gutes. Es reagiert schnell, hilfreich, vor allem auch aus evolutionsbiologischer Sicht in Gefahrensituationen. Doch System 2 sollte ebenfalls des Öfteren „hochgefahren“ werden, so Kahneman. Diese Form der Entscheidungsfindung ist eine abwiegende, langwierige, anstrengende Form, die wir (so Kahneman) durchaus häufiger für uns nutzen könnten. Der Mensch sei nicht so rational, wie er sich gern darstellt – Kahnemans Fazit macht stutzig. Nach Studium seiner Lektüre versteht man, warum.
Sprache: deutsch
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