Alzheimer vorbeugen zu können würde vielen in unserer Gesellschaft die Angst vor dem drohenden Kontrollverlust und dem geistigen Verfall nehmen. Denn die Alzheimer-Erkrankung ist eine der gefürchtetsten Erkrankungen des Alters.

Alzheimer vorbeugen: sozial und geistig © City of Marietta, GA under cc
Gemäß dem Bundesministerium für Gesundheit ist die Alzheimer-Erkrankung die häufigste irreversible Demenzerkrankung. Eine schrittweise Zerstörung der Nervenzellen des Gehirns kennzeichnet den Verlauf. Durchschnittlich sieben Jahre dauert es vom Auftreten der ersten Symptome bis zum Tod.
Doch kann man Alzheimer vorbeugen? Gemäß dem Bundesministerium für Gesundheit beginnt der Krankheitsprozess 15 bis 30 Jahre vor dem Auftreten der ersten klinischen Symptome, so dass vor allem die Altersgruppe ab 40 Jahren im Hinblick auf die Präventionsforschung zur Alzheimer-Erkrankung relevant wird.
Erste Studien geben Hinweise darauf, dass sich der Lebenswandel durchaus auf das Risiko an Alzheimer zu erkranken auswirken kann.
Alzheimer vorbeugen durch Lebenswandel
Wie das Bundesministerium für Gesundheit berichtet, sind die Ursachen für Alzheimer noch nicht bis ins Detail geklärt. Dennoch lässt sich aus epidemiologischen Studien ableiten, dass man Alzheimer durch einen gesunden und aktiven Lebenswandel vorbeugen könnte.
Alzheimer vorbeugen durch Aktivität
So scheint gemäß dem BMG eine erhöhte geistige Aktivität, z.B. Rätseln, Denkarbeit etc., das Risiko für die Alzheimer-Erkrankung zu mindern. Auch mit körperlicher Bewegung scheint man Alzheimer vorbeugen zu können, so erste Ergebnisse aus der Forschungswelt. Darüber hinaus steht wohl auch die soziale Aktivität, also z.B. viele soziale Unternehmungen, in Zusammenhang damit, Alzheimer vorbeugen zu können.

Alzheimer vorbeugen durch Sport © City of Marietta, GA under cc
Zur Aktivität in körperlicher, sozialer und geistiger Art kommt als zweiter Präventionsansatz die Ernährung.
Alzheimer vorbeugen durch Ernährung
In einer Metaanalyse von Solfrizzi et al. (2011) wurden Studien geprüft, welche die Ernährung in Zusammenhang mit dem Risiko für generellen geistigen Verfall bzw. Demenzerkrankungen, u.a. auch die Alzheimer-Erkrankung, untersuchten.
Die Studien deuten darauf hin, dass eine Ernährung mit viel Fisch und (mehrfach) ungesättigten Fettsäuren (z.B. pflanzlichen Ölen) zu einem verringerten Risiko für geistigen Verfall und Demenz führt, genauso wie ein geringerer Verzehr von Milchprodukten. Die übermäßige Aufnahme gesättigter Fettsäuren (Fleisch, Butter etc.) scheint einen eher negativen Effekt auf die allgemeine geistige Entwicklung im Alter zu haben. Auch sprechen die wenigen dazu bisher durchgeführten Studien für eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse in Zusammenhang mit einem verringerten Risiko für geistigen Verfall und Alzheimer. Auf zusätzlichen Zucker sollte dagegen eher verzichtet werden; er wirkt sich negativ aus – genauso wie ein übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen.
Insgesamt, so die Forscher, zeigen die prospektiven Studien den Vorteil einer mediterranen Ernährungsweise in Bezug auf die Eindämmung von geistigem Verfall und einem reduzierten Risiko für Alzheimer auf. Zudem scheint sich die mediterrane Ernährungsweise nicht nur präventiv, sondern auch günstig auf den Verlauf einer bereits vorhandenen Alzheimer-Erkrankung, auszuwirken, wie die Forschung zeigt.
Alzheimer vorbeugen zu können, scheint also durchaus möglich. Ein aktiver Lebenswandel sowie eine gesunde Ernährung wirken sich offenbar positiv auf das Risiko an Alzheimer zu erkranken aus.
Quellen:
- Bundesministerium für Gesundheit (2013). DEMENZ Krankheitsbild & Verlauf. Verfügbar unter: http://www.bmg.bund.de/themen/pflege/demenz/krankheitsbild-verlauf.html. [06.06.2013].
- Solfrizzi, V., Panza, F., Frisardi, V., Seripa, D., Logroscino, G., Imbimbo, B.P. & Pilotto, A. (2011). Diet and Alzheimer’s disease risk factors or prevention: the current evidence. Expert review of neurotherapeutics, 11(5), 677-708.