Emotionaler Missbrauch, den man in der Kindheit beispielsweise durch eine narzisstische Mutter erfahren hat, genauso wie die Folgen des Missbrauchs ziehen sich zumeist bis in das Erwachsenenleben hinein. An zwei Beispielen zeigen wir, welche Erschwernisse sich im Laufe des weiteren Lebens für die Kinder auftun können.
Dieser Artikel bezieht sich auf die Kindheit mit einer narzisstischen Mutter. Ungeachtet dessen gibt es natürlich auch narzisstische Väter, die einen ebenso schadhaften Einfluss haben können. Auch ist es nicht selten, dass der emotionale Missbrauch von einer Form des physischen Missbrauchs begleitet wird. Die Thematiken rund um narzisstische Verhaltensweisen, familiäre Konstellationen in dysfunktionalen Systemen sowie spezifische Erziehungsverhaltensmuster sind überaus komplex. Möchte man der Komplexität gerecht werden, kann im Rahmen eines Artikels zwangsläufig nur ein kleiner Ausschnitt gewählt werden. Nichtsdestotrotz kann es je nach persönlicher Erfahrung Überschneidungen mit anderen familiären Konstellationen rund um eine Bezugsperson mit destruktiven Verhaltensweisen geben. Auch beeinflussen natürlich Erfahrungen außerhalb des häuslichen Umfeldes den Lebensweg eines Menschen. Die Komplexität der beeinflussenden Faktoren im Ganzen darzustellen, ist nahezu unmöglich. Wir bitten also um Verständnis, dass wir uns im Rahmen dieser Artikelserie vorrangig auf die Konstellation einer Kindheit mit einer narzisstischen Mutter beziehen und dieser Kindheit zwei individuelle Lebenswege gegenüberstellen.
Emotionaler Missbrauch durch narzisstische Mütter
Ein emotionaler Missbrauch durch eine narzisstische Mutter oder eine andere nahe Bezugsperson kann aufgrund negativer Prägungen in einem dysfunktionalen Familiensystem komplizierte Lebenswege mit sich bringen. Zwei Beispiele.
»Schütteln, so wie sie es getan hat«
Der siebenundzwanzigjährige Max* trägt eine starke Wut in sich. Er hat das Gefühl, andere verletzen zu wollen. Auch stellt er sich im Kopf vor, irgendwann einmal zu seiner Mutter zu gehen und diese zu schütteln für all das, was sie ihm in der Kindheit angetan hat. So wie sie ihn immer an den Schultern gefasst und schreiend geschüttelt hat, wenn er statt einer Eins eine Zwei nach Hause brachte oder im Kampfsport nicht den Sieg errang. Wurde er ihr in ihren Augen gerecht, prahlte sie mit ihrem tollen Kind vor anderen. Doch zu Hause schrie sie Max an und malträtierte ihn, er sei das Letzte und sie so gestraft als Mutter eines solchen Kindes. Seinen Vater hat er nie kennengelernt. Heute ist Max ein erfolgreicher Businessmann, der gut verdient. So richtig wohl fühlt er sich jedoch nicht in seinem Job. Er hat das Gefühl, diesen Karriereweg nur wegen seiner Mutter eingeschlagen zu haben. Max hat viele verschiedene Frauen, die er trifft und die nichts voneinander wissen. Er weiß, dass es nicht richtig ist, doch er kann nicht umhin, ein Gefühl der Genugtuung zu empfinden. Er weiß, was er sagen muss, damit sich die Frauen bei ihm wohlfühlen. Doch so richtig im Einklang ist er mit seiner Lebensweise nicht, wie Max selbst sagt. Er überlegt seinen Job zu wechseln. Auch möchte er sich seiner Bindungsangst und allem damit Zusammenhängenden annehmen, da er irgendwann einmal eine ernsthafte Paarbeziehung und eine Familie haben möchte.
»Schaffe nicht, mich zu lösen«
Manchmal überkommen die dreißigjährige Liliana* Angstattacken. Sie ist stets wachsam und denkt viel zu viel über alles nach, sorgt sich um Geschehenes und nicht Geschehenes. Freude oder Leichtigkeit empfindet sie dagegen kaum. Sie sagt, dass sie sich eigentlich kaum selbst kennt, weil sie sich ständig um andere kümmern würde, auch um ihre Mutter. Früher hatte die Mutter hin und wieder einen Partner für eine gewisse Zeit, doch heute ist sie allein. Dementsprechend fühlt Liliana eine gewisse Verantwortung für sie. Lilianas Vater ist zurück nach Südamerika gegangen, als Liliana acht Monate alt war. Seitdem hat sie ihn nur ein paar Mal gesehen, später meist per Videochat. Die Gespräche beider laufen freundlich ab.
Schon in ihrer Kindheit wurde Liliana von ihrer Mutter als Last beschimpft und ihr Dasein für ihre eigenen Lebensprobleme verantwortlich gemacht. Sie wies Liliana an, nach der Schule sofort nach Hause zu kommen, zu kochen und sich um den Haushalt zu kümmern. Als Wiedergutmachung dafür, dass ihre Geburt der Mutter den Karriereweg verbaut habe. Mit Freund:innen treffen durfte sich Liliana nicht. Berichtete Liliana stolz von ihren sehr guten Schulnoten, erklärte ihr die Mutter, dass Liliana sich nichts darauf einbilden solle und sie sowieso im Leben versagen würde. Weil seit ihrer Geburt ihr Leben unter keinem guten Stern stünde.
»Wer bin ich eigentlich?«
Zu fühlen, was Liliana selbst gefällt oder nicht gefällt oder was sie im Leben möchte, ist fast nicht möglich für sie. Ihre Mutter schimpft sie bis heute an, sie hätte mehr aus ihrem Leben machen können, sie habe alle Möglichkeiten gehabt. Liliana ist arbeitslos, hat in ihrer Jugend viel Alkohol konsumiert und ist heute darum bemüht, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Doch sie hat Angst vorm Leben. Liliana sagt, dass sie bei Aushilfsjobs, die ihr vom Arbeitsamt vermittelt wurden, Angst hat, zu versagen, also ging sie in der Vergangenheit wenige Male erst gar nicht hin. Stattdessen geht sie oft zu ihrer Mutter. Darüber hinaus arbeitet sie ehrenamtlich für eine Tierrettung. Obwohl Liliana weiß, dass ihr der Kontakt zur Mutter nicht guttut, schafft sie es nicht, sich zu lösen. Inzwischen hat sie den lang ersehnten Platz für eine psychotherapeutische Behandlung bekommen und geht entschlossen ihre Probleme an. Ein Praktikum in einer Tierarztpraxis steht ebenfalls an.
Emotionaler Missbrauch: Mögliche Spätfolgen
Viele Kinder, die unter einer emotional nicht verfügbaren oder gar narzisstischen Mutter (bzw. Vater) groß wurden, sind auch im Erwachsenenalter noch von ihr auf die eine oder andere Weise bestimmt. Um sich von der Überwucht einer narzisstischen Bezugsperson freimachen zu können, muss man sich vergegenwärtigen, welche Folgen der emotionale Missbrauch haben kann. Neben der Ambivalenz des mütterlichen Verhaltens, das sich durch wahlweise eine Erhöhung des Kindes versus eine tiefe Abwertung zeigen kann, passiert es außerdem oft, dass die Werteentwicklung und die gewöhnliche Abnabelung zu kurz kommt. Leben die Eltern kein vernünftiges Konzept in Bezug auf die gängigen Werte des Lebens wie Selbstfürsorge, Selbstabgrenzung, freie Entfaltung oder ein Miteinander auf Augenhöhe vor, müssen sich viele Heranwachsende diese Aspekte eines selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lebens in ihrem späteren Dasein selbst aneignen.
Nachfolgend zählen wir einzelne mögliche Folgen emotionalen Missbrauchs in der Kindheit auf. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend und sie muss auch nicht zwangsläufig auf Betroffene von emotionalem Missbrauch zutreffen. Das heißt, es besteht kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es handelt sich lediglich um zwei Fallbeispiele.
Nähe-Distanz-Konflikt
Wer unter emotionalem Missbrauch in der Kindheit gelitten hat, der kann im späteren Leben ein unausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz in sich tragen. So kann es sein, dass man wie Liliana mit emotionaler Abhängigkeit zu kämpfen hat, die ein Loslösen und die klassische Selbstfürsorge hintanstellen können.
Außerdem kann der frühere emotionale Missbrauch mit einer starken Angst vor Nähe einhergehen so wie bei Max. Man behält sozusagen lieber zu allen Optionen einen gewissen Abstand aus der Angst vor Verletzung.
Feine Antennen für andere
Bei Betroffenen von emotionalem Missbrauch kann es sein, dass sie dazu neigen, sich anderen Menschen unterzuordnen und sich selbst oft zurückzunehmen. Sie verfügen nicht selten über ein feines Gespür in Bezug auf die Gefühlslagen ihrer näheren Bezugspersonen und können andere gut einschätzen. Sie empfinden auch im Erwachsenenalter eine erhöhte Wachsamkeit, sehen die Welt als bedrohlich an und rechnen nicht selten mit dem Schlimmsten. Schließlich mussten sie auch in ihrer Kindheit oft wachsam sein und sich mit Vorsicht und Umsicht verhalten.
Manche Betroffene wiederum nutzen ihre feinen Antennen für sich, um sich sozusagen durch das Leben zu manövrieren. Es geht darum, sich niemals mehr ausgeliefert zu fühlen und die Kontrolle behalten zu wollen.
Mehr Beziehungs- als Sachebene
In der Zeit ihrer wichtigsten kindlichen Prägungen haben Kinder einer narzisstischen Mutter (oder eines narzisstischen Vaters) sich in ihrem familiären Bezugssystem als Spielball der Launen anderer erlebt. Demzufolge sind sie auch als Erwachsene mit ihrem Fokus häufig auf das Außen gerichtet. So wie Liliana machen viele sich Gedanken darum, wie sie wirken. Sie glauben, dass andere sie als merkwürdig empfinden, oder sie antizipieren, zu versagen und sich lächerlich zu machen. Die Konzentration auf die Sachebene, also das, worum es tatsächlich geht (Job etc.), wird durch Versagensängste, Schamgefühle und Schuldgefühle, also die Beziehungsebene, erschwert.
Auf der anderen Seite kann auch ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung eine Folge von einem Elternteil sein, welches das Kind und die kindlichen Bedürfnisse nie wirklich gesehen hat. Anders ausgedrückt: Mitunter möchten diese Kinder später gesehen werden und richten ihr Leben danach aus. Auch Max weiß durch die Aufarbeitung in der Therapie, dass er bis heute nach der Anerkennung der Mutter strebt, obwohl er sie gleichzeitig verachtet.
Versuche, die Kontrolle zu behalten
Wie bereits erwähnt, möchten sich viele emotionale Missbrauchsbetroffene in ihrem späteren Leben niemals mehr ausgeliefert fühlen. Deshalb versuchen manche, so wie Max, die Fäden in der Hand zu behalten und ihr Umfeld auf Abstand zu halten. Sie funktionieren im Leben, soweit sie es müssen, doch das »sich auch mal Fallenlassen« fällt ihnen schwer.
Aber auch die Angst vorm Leben wie bei Liliana kann mit dem Wunsch nach Kontrolle einhergehen. Wenn ich mich vor dem Leben verstecke und meinen Aktionsradius klein halte, behalte ich das Gefühl von Kontrolle. Es passiert nichts Unvorhergesehenes, so wie es in der Kindheit häufig der Fall war.
Emotionaler Missbrauch führt zu Selbstwertproblemen
Liliana hat mit einem geringen Selbstwert zu kämpfen. So wie ihr ergeht es einigen Betroffenen, da sich Kinder oftmals mit den Frustrationen und Ambivalenzen der Bezugspersonen identifizieren. Die Differenzierung, dass das respektlose Verhalten des Elternteils ausschließlich dem Elternteil zuzuschreiben ist, und absolut nichts mit dem Wert des Kindes zu tun hat, können Kinder nicht vornehmen. Wie es die Natur vorgesehen hat, sind sie auf die Sichtweisen ihrer Eltern orientiert und nehmen beispielsweise die Abwertungen einer narzisstischen Mutter als tatsächliches Manko der eigenen Person an. Vereinfacht: Sie beziehen die Bewertungen einer narzisstischen Mutter auf sich, glauben, nicht gut genug zu sein, und haben kaum oder keine Möglichkeiten zur freien Entfaltung ihrer Identität. Manche haben nicht einmal das Gefühl, eine Daseinsberechtigung auf dieser Erde zu besitzen.
Bei Max und Liliana genauso wie bei vielen anderen Missbrauchsbetroffenen hängt die Selbsteinschätzung stärker vom Außen ab. Deshalb achten beide auch im Erwachsenenalter verstärkt darauf, was andere von ihnen halten, wie sie ankommen. Eingefahrene kindliche Glaubenssätze, wie beispielsweise nicht wertvoll zu sein, beeinträchtigen bei beiden auf unterschiedliche Weise die Selbstüberzeugung und Lebensführung.
Die eigenen Bedürfnisse nicht kennen
Sind Kinder in einer destruktiven Familienstruktur aufgewachsen, kennen sie häufig die eigenen Bedürfnisse kaum oder gar nicht. Sie wissen nicht, wer sie sind und was sie aus ihrem Leben machen möchten. Weil zum Beispiel die narzisstische Mutter (der narzisstische Vater) ihnen die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Frustrationen übergestülpt hat. Eine unabhängige, freie Identitätsentwicklung ist dadurch erschwert. Manche verstecken sich regelrecht vorm Leben und erleben sich nicht als aktive Gestalter:innen. Sowohl Max als auch Liliana verfahren in Teilen so. Liliana fürchtet sich davor, eigene Schritte zu gehen, und Max wählte einen Beruf, den er eigentlich gar nicht wollte.
Emotionaler Missbrauch = Emotionaler Ballast
In ihrem jetzigen Leben merken viele der erwachsen gewordenen Kinder, dass sie in ihrer eigenen Lebensführung manchmal zurückgeworfen werden. Der emotionale Ballast aus der Kindheit hängt wie ein Gewicht an ihnen. Eine innere Leere befällt einige hin und wieder, vielleicht auch depressive Episoden. Vielleicht gab es als Kind schon erste Suizidgedanken, so wie bei Liliana. Oder sie ringen damit, die Wut und Verärgerung nicht auf das Außen zu projizieren, so wie Max.
Denken die Kinder an ihre Kindheit zurück, zeigen sich häufig in der Rückschau so gut wie keine unbeschwerten Erinnerungen. Viel eher prägen eskalierende Streitsituationen, eine große gespürte Hilflosigkeit, ein Ausgeliefertsein, Beschämung, Unwohlsein und Einsamkeit vorrangig die Erinnerungen.
Emotionales Erleben problematisch
Bei einigen Kindern narzisstischer Bezugspersonen ist der Schmerz abgekoppelt, sie haben vieles Schmerzhafte dissoziiert und spüren kaum noch etwas. Sie fühlen sich häufig abgestumpft, so wie Max, und haben Probleme, Leichtigkeit und Freude zu empfinden. Der emotionale Zugang ist nicht vollumfänglich gegeben. Einige spüren vor allem ihre Angst und Wut klar, positive Emotionen aber weniger deutlich. Manchmal ist eine große Verzweiflung und unbändige Traurigkeit vorhanden, ähnlich wie bei Liliana.
Hoffnung auf Änderung des narzisstischen Familienmitglieds
Sowohl Liliana als auch Max tragen eine unbestimmte Hoffnung in sich, die narzisstische, emotional unterkühlte Mutter würde sich ändern. Der emotionale Missbrauch könnte endlich stoppen und die Wunden aus der Kindheit heilen. Vom Kopf her wissen beide, dass eine Verhaltensänderung seitens der Mutter nicht passieren wird.
Ein Gespräch mit der Bezugsperson, um die Kindheit aufzuarbeiten, kann natürlich vorgenommen werden, führt allerdings oft zu keinem Ergebnis. Die Erkenntnis dessen, was sich in der Kindheit zugetragen hat, hilft bei der seelischen Aufarbeitung. Streitereien hinsichtlich der Schuldzuschreibung helfen dagegen nicht. Manchmal kann es nützen, die Hintergründe zu verstehen, warum Menschen zu dem Charakter wurden, der sie heute sind. Ansonsten gilt es, die Generationslast zu durchbrechen. Deshalb ist es besser, sich selbst innerlich abzugrenzen und an sich zu arbeiten. Kommt es zu einem Treffen mit der Bezugsperson, ist es ratsam, ihr mit einem inneren Abstand und höflicher Kommunikation zu begegnen. Es lohnt, sich selbst und anderen gegenüber ein respektvolles Verhalten an den Tag zu legen, das keine Reue oder Schuldgefühle im Anschluss erfordern würde beziehungsweise aufkommen lässt. Eine höfliche, aber innerlich abgegrenzte Haltung hat nichts mit Verdrängung oder Vergessen zu tun, sondern sie ist vor allem ein Geschenk an sich selbst, damit man zu innerem Frieden finden kann.
Die eigenen Stärken zunutze machen
Viele Betroffene von emotionalem Missbrauch sind mitunter überrascht von sich selbst, wenn sie registrieren, wie stark sie eigentlich in ihrem Inneren sind. Sobald sie den Fokus ihrer Aufmerksamkeit auch auf ihre Stärken richten, zeigt sich eben auch ein Schatzkästchen an Kompetenzen, das in ihnen schlummert. Ungeachtet mancher Phasen der Resignation, die manche eventuell empfinden. Auch diese dürfen sein, um wieder Kraft zu tanken. Trotz der Last aus ihrer Kindheit sind sie an der Stelle im Leben angekommen, an der sie sich heute befinden. Darauf darf man stolz sein, immerhin hat man die Schrecken »überlebt« und sich durchgekämpft! Unabhängig davon, von welchem Punkt man im Leben starten musste, wichtiger ist es, wie es nun weitergeht. Sich der eigenen Stärken und der Widerstandskraft bewusst zu werden, die aufgrund der Erschwernisse in der Kindheit wuchsen und wachsen mussten, kann ein erster Schritt im Prozess der Selbstaufrichtung sein.
Weitere Schritte in die richtige Richtung können sein, zu erkennen, dass die Verhaltensweisen und Meinungen der Bezugspersonen nichts mit dem eigenen Wert zu tun haben. Es gilt, sich abzugrenzen, frei zu machen – und sich selbst als die liebenswerte, einzigartige Person anzunehmen, die man tatsächlich ist. Der Wert eines Menschen wird nicht von der Meinung anderer bestimmt.
Prozess der Selbstaufrichtung braucht Geduld
Der Prozess der Aufarbeitung ist ein Weg vieler kleiner Schritte, der Geduld und Selbstmitgefühl erfordert. Selbstreflexion und Bereitschaft zur Selbstfürsorge sind beste Voraussetzungen dafür. Der Prozess ist häufig von Phasen der Weiterentwicklung geprägt, enthält aber auch Plateaus, in denen man kein Vorankommen bemerkt, genauso wie vermeintliche Rückschritte, die dann in Phasen der Weiterentwicklung übergehen. All diese Phasen sind berechtigt und haben ihre Notwendigkeit. Betroffene können sich dabei gleichsam ihre Stärken wie beispielsweise Einfühlsamkeit, Differenzierungsfähigkeit, Aufgeschlossenheit und die eben erwähnte seelische Widerstandskraft zunutze machen. Ferner kann im Rahmen einer Psychotherapie oder psychologischen Beratung der emotionale Missbrauch aus der Kindheit aufgearbeitet werden.
Psychologische Inhalte im Internet ersetzen keine professionelle Psychotherapie oder Krisenintervention. Bei einer akuten psychischen Krise sowie Gedanken an eine mögliche Selbst- und Fremdgefährdung wende dich bitte an den Notruf (112), den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116117) oder an psychologische Kriseninterventionsdienste.
*Name von der Redaktion geändert
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