Die Tipps für ein erfülltes Dasein setzen zum einen bei der Akzeptanz deines Hier und Jetzt an, zum anderen bei deinem Mindset, also bei deinen Einstellungen, Gedanken und Verhaltensweisen. Diese ersten fünf Punkte haben wir in dem ersten Teil dieser Artikelreihe besprochen.

Die nachfolgenden fünf Tipps für ein erfülltes Dasein beziehen sich auf deinen Umgang mit Gefühlen sowie auf deine individuelle Entwicklung. Wie nimmst du gedanklich Bezug auf deine Zukunft, damit du dem Leben positiver begegnen kannst und dich insgesamt als zufriedener wahrnimmst?

Dein Umgang mit Gefühlen für ein erfülltes Dasein

Die emotionale Regulation ist ein wichtiger Punkt, um mit sich selbst zufrieden zu sein. Sich den eigenen Gefühlen hinzugeben und ihnen ständig Verhaltensweisen folgen zu lassen, wird über kurz oder lang zu emotionaler Erschöpfung, Ambivalenzen in deinem Verhalten, mangelnder Grenzsetzung und einer negativen Eigenwahrnehmung führen. Kurzum: Du erlebst dich selbst als Spielball deiner Emotionen. Nicht unbedingt eine gute Voraussetzung für ein erfülltes Dasein, oder?

6. Reguliere deine Gefühle

Boot See Berge

Auch bei trüber Stimmungslage empfiehlt es sich, ruhig zu bleiben. Das Leben muss keine stürmische See sein. © VV Nincic under cc

Jeder von uns ist in manchen Situationen impulsiv. Es genügt eine falsche Aussage, wenn man sowieso schon gestresst ist, und schon gehen wir in die Luft. Auch gibt es im Leben von jedem bestimmte Menschen, mit denen man in der Vergangenheit viel Leid erfahren hat, sodass sie einen mit einem Satz über die Maßen triggern können. Ein weiterer emotionaler Eskalationsgrund können Ängste sein. Doch auch Ängste sind häufig irrational. Fast jeder hat welche, Ängste, die sich auf vergangene Erlebnisse beziehen und zumeist in keinem Verhältnis stehen zu der tatsächlichen Risikoeinschätzung in der jeweiligen Situation.

Die Gefühle zu regulieren, bedeutet nicht, diese zu verdrängen. Zu einem erfüllten Dasein gehört es, die Gefühle wahrzunehmen, zu ergründen und sie dann wie auf einer Wolke vorbeiziehen zu lassen. Abgekoppelt davon lässt sich im zweiten Zug darüber nachdenken, inwiefern du deinen unangenehmen Gefühlen eine Verhaltenskonsequenz folgen lassen solltest. Waren deine Ängste unbegründet und beruhten sie auf alten Verletzungen? Oder bleibt das unangenehme Bauchgefühl bestehen und du solltest an dieser Lebenssituation oder dieser Beziehungskonstellation etwas ändern?

Wie schätzt du eine Situation ein, nachdem du diese emotional durchgestanden hast? Hast du im Vorhinein mehr katastrophisiert, als es eigentlich notwendig gewesen wäre? Ergründe deine Gefühle mithilfe deines Glaubens an deine Selbstwirksamkeit und lerne daraus für die Zukunft. Viele Situationen sind mit weniger Emotionalität wesentlich leichter zu bewältigen. Du machst dich selbst nicht mehr so fertig. Und du bereust auch nichts, etwa, weil du aus der Wut, Kränkung oder Enttäuschung heraus jemanden unrecht behandelt hast. Stelle dich den Situationen außerhalb deiner Komfortzone und erprobe neue Einstellungen dabei.

7. Begegne dir selbst mit Liebe

Frau traurig abends auf Straße

Statt mit Scham und Schuld sollte man sich selbst und anderen positiv begegnen. © Arol Lightfoot under cc

Es ist absolut nicht notwendig, dass wir uns für unsere Verhaltensweisen schämen müssen. Zu jedem Zeitpunkt ist jeder der Mensch, der er momentan sein kann. Du arbeitest so gut, wie du kannst. Und du wirst Fehler machen, so wie jeder andere auch. In der Folge davon wirst du aus deinen Fehlern lernen und dich weiterentwickeln. So wie jeder andere auch. Nichts davon hat mit deinem Wert als Person zu tun. Also respektiere und liebe dich.

Deine Entwicklung für ein zufriedenes Leben

Wenn wir uns selbst in den Kontext des Lebens setzen, welchen Sinn beziehungsweise welche Bedeutung sollte dieser für uns haben, damit wir mehr Lebensglück erfahren können? Die letzten Tipps für ein erfülltes Dasein beziehen sich darauf, wie du deiner einzigartigen Zukunft begegnen könntest.

8. Sei aufgeschlossen für Neues

Stagnation kann ein geistiger Tod sein. Vielleicht kennst du das Gefühl von Seligkeit, das sich einstellt, wenn man beispielsweise eine tolle Reisedokumentation gesehen hat. Oder wenn man beim Lesen eines Buches neue Ansichten über das Leben gewinnt, die dir zuvor nie in den Sinn gekommen wären. Diese Aufgeschlossenheit für Neues ist es, welche dir mehr Zufriedenheit und ein erfülltes Dasein schenken kann. Jede Meinung, jeder Eindruck, jede Erfahrung ist soviel wert wie eine andere. Wer dazu neigt, sich über andere zu erheben, wird sich geistig begrenzen und über lange Sicht eingeschränkter in seinem Erleben und Verhalten, folglich auch griesgrämiger, sein. Bleibe offen!

9. Setze dir Ziele

Jungen am Strand Fußball

Sich Ziele zu setzen, ist einer der Tipps für ein erfülltes Dasein. © Hernán Piñera under cc

Die Unzufriedenheit entsteht nicht, wenn man die gesetzten Ziele nicht erreicht. Die wesentlich größere Unzufriedenheit entsteht, wenn man erst gar nicht versucht hat, die Ziele zu erreichen. Aber: Wir reden hier von Zielen und keinen Hirngespinsten. Diese saloppe Aussage meint, dass jeder Mensch mit seinen Träumen natürlich hochfliegen darf, doch er sollte auch etwas für deren Umsetzung tun. Andernfalls kann sich die Träumerei schnell in mehr Unzufriedenheit niederschlagen. Eben das kann unter einer realistischen Zielsetzung verstanden werden. Ob im Job oder im Privaten (wie zum Beispiel in der Beziehung, beim Hobby, beim Urlaub): sich Ziele zu setzen und sich um eine Zielerreichung zu bemühen, kann einen Großteil der Zufriedenheit im Alltag ausmachen. Also ergreife die Chance: Womit füllst du die Leerstellen in deiner Seele?

10. Sei Teil eines großen Ganzen: Transzendenz

Seinen Dienst in eine größere Sache zu stellen, kann einem viel an Lebenszufriedenheit bringen. Sich gesellschaftlichen Zielen zu widmen, etwas für andere tun, beispielsweise gemeinnützig, seinen Beitrag zu leisten, damit es im Job funktioniert, ist nicht eine Frage der Gegebenheiten, sondern vielmehr eine Frage der Einstellung. Jeder Mensch leistet seinen Beitrag, um ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein. Als Mutter. Als Vater. Oder als Arbeiter. Genauso wie als Selbstständiger. Vielleicht auch als Tierschutzbeauftragter. Ich könnte noch weit mehr aufzählen, aber die Botschaft ist sicherlich klar: Betrachte dich selbst als Bestandteil einer Gemeinschaft, setze dich in Bezug zum großen Ganzen. Und dann schaue dir an, wer du eigentlich bist. Ein wichtiges und unverzichtbares Mitglied in deinem sozialen Bezugskontext. Solltest du noch Kapazitäten übrig haben, überlege dir, hinsichtlich welcher Sache du dich engagieren kannst.

Transzendenz: einer der wichtigsten Tipps für ein erfülltes Dasein

Wir Menschen sind soziale Wesen. Jeder von uns sollte versuchen, in Respekt mit den anderen zu leben, sich selbst und die Souveränität des Umfeldes zu achten sowie sich als einen wichtigen Bestandteil in einer sozialen Gemeinschaft zu begreifen. Deshalb ist neben der Resilienz, auf die wir im ersten Teil der Artikelreihe Bezug nahmen, auch die Transzendenz einer der wichtigsten Tipps für ein erfülltes Dasein. Sei gut mit dir! Und respektvoll mit anderen! :)